In Taiwan wurden vergangenen Mittwoch die Digital Signage-Systeme einiger Convenience Stores und Regierungseinrichtungen gehackt, woraufhin die Screens Verunglimpfungen der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi anzeigten. Das berichtete unter anderem das Nachrichtenportal Focus Taiwan sowie Reuters. Die US-Politikerin war Dienstag spät nachts in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh gelandet. Ihr Besuch hatte den aktuellen Konflikt zwischen China und der Inselrepublik verschärft, da die Volksrepublik China Taiwan als Teil ihres Hoheitsgebiets betrachten. Laut ersten Untersuchungen des Criminal Investigation Bureau (CIB) gingen die Cyberangriffe von unbekannten IP-Adressen aus.
invidis Kommentar: IT-Security ist geschäftskritisch
Ob Beleidigungen in Taiwan oder Erwachseneninhalte an der Wuppertaler Schwebebahn, IT-Sicherheit von DooH-Netzwerke ist außerordentlich wichtig. Die öffentliche Sichtbarkeit der Screens ist äußerst verlockend, sowohl für politisch-motivierte Hacker wir auch für pubertäre Teenager mit IT-Kenntnissen. Vollkommene Sicherheit gibt es nicht zum sinnvollen Aufwand, aber die Wahl eines sicheren und zertifizierten CMS, sicher verbaute Hardware (abgedeckte Ports) und Remote-Management sind elementar für DooH- und Digital Signage Netzwerke.
„Kriegstreiberin Pelosi, raus aus Taiwan“ zeigten die Displays in einigen Filialen der Convenience-Store-Kette 7-Eleven an. Nach Angaben des Betreibers stammte die Nachricht nicht von seinem Menüboard-System sondern wurden in der Filiale auf Screens eines Werbevermarkters angezeigt. An der Xinzuoying Station der Taiwan Railways Administration (TRA) in Kaohsiung wurde Nancy Pelosi währenddessen auf DooH-Flächen als „alte Hexe“ bezeichnet. Die Verwaltung schaltete die Screens daraufhin vorübergehend ab. Dieselbe Meldung erschien auf Screens des Gemeindeamts Jhushan im Bezirk Nantou in Zentraltaiwan, die ebenfalls von einem Drittunternehmen betrieben werden.
Gehackte Screens laufen auf chinesischer Digital Signage Plattform
Die gehackten Displays sollen auf einer gemeinsamen chinesischen Digital Signage-Software laufen. Das erklärte der Vorsitzende der Nationalen Kommunikationskommission Chen Yaw-shyang laut Focus Taiwan. Die Software enthalte möglicherweise Hintertüren oder Trojaner-Schadsoftware, was sie anfälliger gegen Hackerangriffe mache. Am Dienstag verhinderte ein Cyberangriff aus dem Ausland außerdem den Betrieb der Website des taiwanesischen Präsidialamtes, wie Focus Taiwan berichtete. Die Website sei jedoch nach 20 Minuten wieder online gewesen.