Kleinformatige e-Paper Displays sind seit Jahren Standard bei e-Book-Readern wie Amazon Kindle. Für großformatige Digital Signage-, Collaboration- und DooH-Applikationen konnte sich die extrem stromsparende Technologie bis heute noch nicht durchsetzen. Zu Beginn waren nur kleine einstellige Zoll-Displaygrößen verfügbar – ausschließlich monochrom, an Bewegtbild war nicht zu denken.
Bis heute hat sich die e-Paper-Technologie vom Marktführer e-Ink erheblich weiterentwickelt. Elektronische Preisschilder (ESL) auf e-Ink Basis sind zum weltweiten Standard geworden. Hersteller wie SES Imagotag, Hanshow, Pricer oder Solum haben hunderte von Millionen ESLs in den Markt gebracht. Auch für Digital Signage-Einsatzszenarien hat sich einiges verändert.
Bis zu 42 Zoll Displaygröße
Die größten e-Ink-Displays sind bereits bis zu 42 Zoll verfügbar – mit Reaktionszeiten von weniger als einer Sekunde zwar immer noch nicht für Bewegtbild geeignet, aber für den Großteil von Informationsanzeigen völlig ausreichend. Die größte Veränderung sind farbige e-Ink-Displays, die über 4.000 Farben anzeigen können.
Ricoh bietet ein 42“-Whiteboard an, das leicht, robust und tragbar überall und auch Outdoor einsetzbar sein soll. Weitere Use-Cases sind in der Planung. Flughäfen experimentieren mit e-Ink-Displays für FIDS-Applikationen und im öffentlichen Nahverkehr wird e-Ink als robuste, stromsparende, wenn auch nicht selbstleuchtende, Informationsplattform immer beliebter.
Zudem hat der e-Paper-Anbieter Etulipa hat im Sommer zusammen mit Daktronics das erste E-Vollfarbdisplay für Outdoor in die Testphase gebracht – ein weiterer Schritt hin zu einer breiten Anwendung in der Industrie.
Die Technologie bietet anders wie LCD, das bereits ziemlich ausentwickelt ist, noch viel Raum für Weiterentwicklung. So präsentieren Sharp Display und e-Ink im Oktober eine neue, reaktionsschnellere Generation an digitalem Papier. Auf der ISE 2023 werden viele neue Lösungen auf e-Paper-Basis zu sehen sein. Der wichtigste Treiber für e-Paper bleibt die systembedingt enorm geringe Stromaufnahme. Kleine Displaygrößen können unabhängig vom Stromnetz mit kleinen Solarzellen versorgt werden.