Der Messaging-Dienst Whatsapp sorgt derzeit mit einer besonders aufwändigen DooH-Kampagne für Aufmerksamkeit auf Social Media: Mit einer Forced-Perspective-Kampagne am Piccadilly Circus in London setzt das Unternehmen sein Engagement für den Datenschutz in Szene. Verschiedene Videosequenzen stellen die Privacy- und- Safety-Features der App dar: In einer Gebäudefassade schließen sich die Fenster, dann löst sich die Mauer in Luft auf. Ein Stahltresor öffnet sich; darin verschwindet eine Sprachnachricht und die Tresortür schließt sich wieder.
Noch DooH oder schon Media-Stunt?
Als Reaktion auf die Whatsapp-Werbeaktion entstand unter einem Linkedin-Post von Media-Experten Christian Kaeßmann eine Diskussion über die Einordnung solcher Kampagnen: Kann man Sonderinstallationen wie diese noch DooH nennen? Oder erreichen sie die größte Reichweite gar nicht auf der Straße sondern durch Social-Media-Posts? Dann wären sie eher als Media Stunt einzuordnen. Einige Werbe-Spezialisten sind der Meinung, solche „DooH-Takeovers“ seien von Anfang an zum Teilen auf den sozialen Netzwerken kreiert. Mit DooH habe das wenig zu tun, da Passanten den Platzierungen in der Regel keine große Aufmerksamkeit schenken. Grund dafür sei, dass der 3D-Effekt nur aus einem bestimmten Blickwinkel wahrzunehmen ist.
DooH als Sprungbrett ins Internet
Die DooH-Branche verteidigt diesen Vorwurf: Eine gut gemachte Kampagne werde gerne auf Social Media geteilt. DooH könne also ein Sprungbrett ins Internet sein. In einer Welt, in der Online und Offline immer mehr verschwimmen, sei das ein gewünschter Nebeneffekt. Kreative Außenwerbung zu entwickeln lohne sich, da sie durch Online-Shares ihre Reichweite auf natürliche Weise vergrößern könne.
Beitrag in Richtung Omnichannel
Weg von der strikten Aufteilung ist die dritte Antwort: Einzelne Mediagattungen verschwimmen immer mehr. Die Zukunft entwickle sich hin zu Multichannel-Kampagnen. Social-Media-würdige Außenwerbung sei ein ureigener Beitrag der OoH-Branche, diese Bewegung voranzutreiben.