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DooH Schweiz

Spare Strom und rede darüber

Nicht nur Deutschland muss Strom sparen: Die Schweizer DooH-Branche schränkt sich ebenfalls ein - und kommuniziert ihre Einsparungen auch, um die Industrie in das rechte, und energieschonende, Licht zu rücken.
Auch in Zürich und anderen Schweizer Städten reduzieren Außenwerber die Screen-Laufzeit. (Foto: //Roman/ Unsplash)
Auch in Zürich und anderen Schweizer Städten reduzieren Außenwerber die Screen-Laufzeit. (Foto: //Roman/ Unsplash)

Durch die Energiekrise und eine zunehmend kritische Öffentlichkeit sind deutsche Außenwerber dazu angehalten, DooH als klima- und energieschonendes Medium darzustellen – und gleichzeitig durch entsprechende Maßnahmen Strom zu sparen.

Doch beide Probleme sind keine exklusiv deutsche Angelegenheit: Der Energiemarkt ist in ganz Europa angespannt, Außenwerbegegner sind auf dem ganzen Kontintent vertreten. Das zeigt ein Blick in die Schweiz.

Schweiz: Das Ende der Außenwerbung?

Auch hier ist die Energiesituation volatil. Als Nordstream 1 aufhörte zu liefern, gingen die Strompreise in die Höhe. Neben einer Gasreserve baute die Schweiz Wasserreserven in Stauseen auf und fing an, Reservekraftwerke aufzustellen. Zwar gehen Studien nicht von einer tiefen Krise mit Stromausfällen aus, die Lage bleibe aber angespannt.

Verband schränkt Stunden ein

In diesem Umfeld kommunizieren Schweizer Außenwerber verstärkt ihre nachhaltigen Strategien. Bereits zum ersten Oktober verpflichteten sich die Mitglieder des Schweizer Außenwerbeverband AWS, ihre Screens eine Stunde kürzer laufen zu lassen – wobei der Verband gleichzeitig auf den vergleichsweise geringen Stromverbrauch der Displays hinwies.

Energiekrise: Schweiz schaltet Screens früher aus

Hinzu kamen Mitteilungen einzelner Unternehmen. Beispielsweise kündigte Neo Advertising an, bis 2023 durch Klimazertifikate energieneutral zu werden.

Ab 1. Januar 2023 soll der gesamte Stromverbrauch von Neo im Umfang von 3000 Megawattstunden kompensiert, indem zum Beispiel der Bau von Fotovoltaikanlagen in der Schweiz unterstützt werden.

„Ziel ist es, ein starkes Signal an den Markt, die Werbekunden und die Partner zu senden und zu zeigen, dass Neo Advertising den Klimaschutz ernst nimmt“, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Christian Vaglio-Giors, CEO von Neo Advertising erklärt: « Die derzeitigen Herausforderungen im Hinblick auf Energie und Klima sind gross und immer mehr Kunden und Partner verlangen nach greifbaren und nachprüfbaren Daten zu den Umweltauswirkungen von Werbekampagnen. Zudem müssen wir Mittel und Wege finden, um den ökologischen Fußabdruck unseres Geschäfts zu kompensieren.“

Zusätzlich will Neo Advertising seinen Stromverbrauch insgesamt herunterfahren. Neben der AWS-Einschränkung um eine Stunde soll dies mit effizienterer Technik, beispielsweise durch dynamische Beleuchtung geschehen.

Verbrauch um 30 Prozent gesenkt

Auch Livesystems kündigte an, den Betrieb seiner Screens optimiert zu haben. Anstelle einer einheitlichen Lösung wurde aus diesem Grund ein Energiekonzept entwickelt, welches die diversen Standortbedingungen berücksichtigt: Neu setzt Livesystems die Mehrheit der Displays zwischen 22 und 23 Uhr auf Standby und aktiviert sie morgens zwischen 5 und 6 Uhr wieder. In den öffentlichen Verkehrsmitteln laufen sie nur während den Betriebszeiten.

„Damit erzielen wir eine beachtliche Reduktion des Energieverbrauchs. Je nach Bildschirmformat beträgt diese monatlich bis zu 112 Kilowattstunden je Screen, also etwa 30 Prozent“ sagt Antje Jurke, Leiterin Nachhaltigkeit bei Livesystems.

Eine Energiereduzierung von 30 Prozent ist enorm – und lässt vermuten, dass die Screens zuvor etwas freimütig mit dem Strom umgegangen sind. Doch wenn im Zuge der Energiekrise die Sensibilität für den Stromverbrauch im DooH-Sektor erhöht wird, ist das positiv zu bewerten. Die Industrie kann sich keine Stromverschwendung mehr leisten – weder finanziell noch image-bezogen.