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Warntag 2022

Wenigstens DooH hat funktioniert

München | Cell Broadcast klappte nicht überall, DooH schon: Um Punkt 11 Uhr bekamen die Screens am Münchner Hauptbahnhof überdurchschnittliche Aufmerksamkeit: Sie zeigten die Probewarnung des nationalen Warntags. Ein invidis Live-Bericht.
Probewarnung am Münchner Hauptbahnhof (Foto: invidis)
Probewarnung am Münchner Hauptbahnhof (Foto: invidis)

Reisende schieben ihre Koffer quer durch den Bahnhof und rempeln sich dabei gegenseitig an. Die Zugansagen schallen durch die Halle. Am Münchner Hauptbahnhof ist normaler Betrieb. Bis 11 Uhr: Alle Smartphones beginnen gleichzeitig zu klingeln und zu vibrieren. Die Werbe-Screens schalten zeitgleich auf ein weißes Bild mit dem roten Schriftzug „Probewarnung“ um.

Die Meldung kam vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Am 8. Dezember war bundesweiter Warntag. Und anders als 2020 funktionierte die Meldekette dieses Mal. Die beteiligten DooH-Screens schalteten punktgenau von Werbung auf Warnung.

Als die Handys klingelten, regten sich an den Gleisen für einen kurzen Moment die Köpfe. Auch vor den Screens blieben einige stehen. Es hat sich gezeigt: Katastrophenwarnungen wirken, wenn sie über so viele Kanäle wie möglich gesendet werden. Wer eine Nachricht auf dem Smartphone erhält, den Kopf reckt und dieselbe Meldung auf einem Außendisplay seht, weiß sofort was los ist. So auch die Idee hinter dem Warnmittelmix des BKK.

Polizist fotografiert die Warnmeldung (Foto: invidis)
Polizist fotografiert die Warnmeldung (Foto: invidis)

Um 11:01 Uhr standen vor den Screens dann nur noch Fernsehteams und Polizisten, die versuchten, den Moment mit ihrer Kamera einzufangen. Von den Passanten interessierte die Warnung dann niemanden mehr. Dass es im Ernstfall funktioniert, wird dennoch für die meisten beruhigend sein.

Ein zweites invidis-Team bestätigte, dass auch am Münchner Ostbahnhof die Screens die Probewarnung anzeigten. Nur die DooH-Displays der Münchner Verkehrsbetriebe waren nicht beteiligt.

Es ist gut, dass in vielen Städten die amtliche Warnung angezeigt wurde, wie uns Fotos von invidis-Lesern bewiesen. Das ist hoffentlich der Startschuss für weitere Anbindungen, auch jenseits der großen Außenwerber.

Ströer zeigte auf mehr als 6400 Displays die Warnmeldung (Foto: Ströer)
Ströer zeigte auf mehr als 6.400 Displays die Warnmeldung (Foto: Ströer)