Hohes Windaufkommen im Norden führt an diesem Sonntag erneut zu einem Eingriff in die Stromversorgung im Südwesten Deutschlands. Der Stromnetzbetreiber TransnetBW muss zwischen 17:00 und 19:00 heute mit Redispatch-Maßnahmen in die Stromversorgung einschreiten. Redispatch ist ein Eingriff in die Stromerzeugung, um Engpässe zu vermeiden. Im Norden werde im Laufe des Tages ein so hohes Windaufkommen erwartet, dass die Übertragungskapazität in den Südwesten nicht ausreicht. Durch den Wechsel von Kernenergie zu weniger steuerbaren erneuerbaren Energien müssen Netzbetreiber häufiger als bisher Redispatch-Maßnahmen vornehmen.
Zur Deckung des Strombedarfs im Süden muss der Stromnetzbetreiber mehr als 500 Megawatt teuer im Ausland einkaufen.
Um das Stromnetz stabil zu halten, rufen Stromnetzbetreiber zum Stromsparen auf. So sollen energieintensive Stromverbraucher wie Waschmaschinen, Elektroladestationen aber auch Computer in der gefährdeten Zeit nicht betrieben werden.
LED-Installationen besonders betroffen
Auch wenn Sonntags die meisten Stores geschlossen sind, wird ein Großteil der LED-basierten Digital Signage Installationen mit schwarzen Content betrieben. Auch wenn dunkle LEDs mit nur 10-20% der regulären Energie betrieben werden, ist es wichtiger denn je bei Geschäftsschluss die LEDs komplett abzuschalten.
Es ist weiterhin eine vielverbreit urbane Legende das LED nicht abgeschaltet werden sollen. Anbieter wie Sharp/NEC (Invidis-Interview) und erfahrene Integratoren empfehlen ihren Kunden LED bei Nichtgebrauch komplett herunterzufahren. Externe Devices ermöglichen ein kaskadiertes Hochfahren der LED das eine Überlastung des eigenen Stromnetzes vermeidet.
Was ist ein Redispatch?
Redispatch ist eine Anforderung zur Anpassung der Wirkleistungseinspeisung von Kraftwerken durch den Übertragungsnetzbetreiber, mit dem Ziel, auftretende Engpässe zu vermeiden oder zu beseitigen. Diese Maßnahme kann regelzonenintern und -übergreifend angewendet werden. Durch die Absenkung der Wirkleistungseinspeisung eines oder mehrerer Kraftwerke bei gleichzeitiger Steigerung der Wirkleistungseinspeisung eines oder mehrerer anderer Kraftwerke bleibt in Summe die gesamte Wirkleistungseinspeisung nahezu unverändert bei gleichzeitiger Entlastung eines Engpasses.
Quelle: TransnetBW