Auf das Schwarze Brett in der Schule kommen normalerweise nur interne Infos: Vertretungspläne, Stundenpläne, Kantinenpläne oder ähnliches. DooH-Inhalte haben in Schulen normalerweise nichts zu suchen. Eine Ausnahmen bilden jedoch Karrierespots, denn sie helfen den Fachkräftemangel zu bekämpfen. In diese Nische hat sich der Außenwerbe-Vermarkter Dooh.eu gesetzt und 2019 den Karrieremonitor eingeführt. Dieser beinhaltet Stellenanzeigen und Weiterbildungsangebote, eingebettet in Nachrichten und Wetterberichte. Die Schulen bekommen ihn kostenlos; ausgespielt werden nur Spots, die fachlich und geografisch für die jeweilige Einrichtung relevant sind. Jetzt wurde der Vermarkter von Heinekingmedia übernommen (invidis-Bericht), der mit seinem Digitalen Schwarzen Brett (DSB) der deutsche Marktführer von Digital Signage in Schulen ist.
Buchung über Direktkontakt
Eine der Besonderheiten am Karrieremonitor ist die Buchungsart: Anders als bei gewöhnlichem DooH buchen Unternehmen oder Einrichtungen ihren Slot nicht über eine Buchungsplattform. Das Team von Dooh.eu tritt direkt in Kontakt mit den Schulen beziehungsweise den Buchern. Im Idealfall besteht bereits ein Rahmenvertrag mit dem jeweiligen Kultusministerium. Damit wissen die Schulen, dass die geschalteten Spots auch auf Landesebene autorisiert sind. Da ein solcher Rahmenvertrag der einfachste Weg ist, die Schulen zu überzeugen, verhandelt Heinekingmedia derzeit mit weiteren Bundesländern.
Regionales und fachliches Targeting
Für die Skalierung des Karrieremonitors folgt Heinekingmedia zwei Ansätzen: geografische Cluster oder überregionale Segmente. Ein geografisches Cluster könnte beispielsweise die Metropolregion Stuttgart sein mit einem Fachkräftemangel im Maschinenbau. Man würde erst auf die Schulen zugehen und ihnen den Karrieremonitor anbieten, wie Markus Doetsch beschreibt, Managing Partner bei Heinekingmedia. Als zweiten Schritt geht man auf die Unternehmen zu und bietet eine gezielte Ansprache der Schüler in der Region an. Handelt es sich um spezialisierte Bildungseinrichtungen wie Pflegeschulen, spielt die Fachrichtung der Stellenanzeige eine größere Rolle als die Regionalität.
Content-Erstellung für KMUs
Oft handelt es sich bei den Kunden von DooH.eu um kleine und mittelständische Unternehmen, die wenig Erfahrung mit dem Medium DooH haben. Aus Gewohnheit schalten diese gerne statische Bilder. Da Bewegtbilder aus der Erfahrung von Heinekingmedia eine bessere Werbewirkung erzielen, erstellt DooH.eu teilweise auch die Inhalte für seine Kunden. „Das Angebot ist aus der Not geboren“, sagt Markus Doetsch gegenüber invidis. Für die Kunden habe das aber den Vorteil, dass ihre Geschichte optimal auf den Screen transportiert wird, wie Max Müller, Head of Customer Communication and Content, erklärt. Bei der Ausspielung wird jeder Spot gleich gewichtet und läuft exakt 10 Sekunden.
Für Heinekingmedia war die Übernahme eine logische Ergänzung: Dooh.eu nutzte bereits vorher das DSB als Hardware-Grundlage für den Karrieremonitor. Im Rahmen seiner Internationalisierung will Heinekingmedia das Angebot in Österreich und der Schweiz skalieren. „Auch dort gibt es schließlich Fachkräftemangel“, sagt Markus Doetsch. Auch das übrige Inventar von Dooh.eu – außerhalb von Schulen – will der Anbieter auf andere Märkte ausweiten. Heinekingmedia schließt damit nicht nur eine Lücke in seinem Schul-Portfolio, sondern steigt auch in den Out-of-Home-Markt ein.