Per Referendum haben die Bürger von Genf ein Verbot von Außenwerbung in der Stadt verhindert. Ursprünglich forderte die Initiative „Zéro Pub“, also „Null öffentliche Werbung“, das Werbeverbot, und das Stadtparlament von Genf stimmte diesem 2021 zu. Der Beschluss wäre 2025 in Kraft getreten, falls gegen das Ausführungsgesetz kein Referendum greift (invidis berichtete). Genau das ist nun passiert
Die Abstimmung fand am 12. März statt. 22.401 Stimmberechtigte waren laut Swissinfo gegen die Vorlage, 20.733 hießen sie gut. Die Stimmbeteiligung betrug 34,5 Prozent. Somit gab es eine knappe Mehrheit von circa 52 Prozent gegen das Verbot.
Markus Ehrle, Präsident des AWS, des Außenwerbeverbands der Schweiz, kommentierte das Ergebnis: „Die Informations-, Wirtschafts- und Meinungsfreiheit hat gewonnen. Außenwerbung ist und bleibt für die Wirtschaft, die Politik und die Kultur ein wichtiges Werbemedium. Der AWS setzt sich ein für eine Gesetzgebung, in der Produkte und Dienstleistungen, die legal hergestellt und gehandelt werden, auch beworben werden dürfen. Außenwerbung ist ehrliche Kommunikation, denn ihr Absender und dessen Interessen sind bekannt und nachvollziehbar.“
Auch der deutsche Außenwerbeverband, der FAW, begrüßte das Ergebnis im Nachbarstaat: „Die Bürgerinnen und Bürger in Genf haben für freie Kommunikation im öffentlichen Raum gestimmt. Das bestätigt die Rückmeldungen, die wir auch aus deutschen Städten bekommen: Menschen wissen das vielfältige Informationsangebot unserer Branche zu schätzen. Stadtinformation und Außenwerbung werden als Bereicherung des öffentlichen Raums wahrgenommen“, kommentierte FAW-Geschäftsführer Kai-Marcus Thäsler.
Aktuell hält das Goldbach Group Tochterunternehmen Neo Advertising die Werberechte in der Westschweizer Metropole. Seit diesem Jahr kommen neben Plakaten und Digital Signage-Screens die Werbeflächen für Bus und Tram.