Wie kann man CO2-Emissionen orts- und zeitgenau messen? Diese Frage ist für Städte- und Verkehrsmanager wichtig, um zum Beispiel durch verkehrliche Maßnahmen Abgase zu reduzieren. Genau für diese Fragestellung hat das Mobile-Data-Unternehmen Uze Mobility gemeinsam mit T-Systems, der Digitalisierungssparte der Telekom, erfolgreich einen Feldversuch in Hamburg durchgeführt. Im Mittelpunkt: Sensoren, die in den DooH-Taxi-Dachwerbungen von Uze integriert sind.
Der Feldversuch fand im Rahmen verschiedener Hamburger Projekte für „I.T.S – Intelligent Transport Systems“ statt. Dabei erfasst die Dachwerbung die GPS-Daten der Fahrzeuge. Diese werden normalerweise genutzt, um DooH-Werbung nach bestimmten Parametern, zum Beispiel Gegend, Uhrzeit oder Wetterlage, auszuspielen.
Nun wurden die GPS-Daten vom Uze-Datenmarktplatz von via 5G-Mobilfunk über eine Schnittstelle an den „Low Carbon Mobility Management“-Berechnungsserver – kurz: LCMM – von T-Systems gesendet. Daraufhin erkennt der Algorithmus des LCMM-Servers, wo der Verkehr stockt beziehungsweise wo es Stop-and-go-Verkehr gibt. Auf dem LCMM-Server sind außerdem die Fahrzeugklassen hinterlegt. So kann der LCMM-Algorithmus den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoß des Verkehrs geografisch genau in Echtzeit errechnen und Emissionsmuster abbilden.
Bessere Planung möglich
Dank dieser Emissionsmuster kann das Verkehrsmanagement der Städte nun Ursachen für die schlechte Luft identifizieren, um verkehrliche Maßnahmen abzuleiten – beziehungsweise deren Kosten zu rechtfertigen.
Ralf Willenbrock, T-Systems-Experte für Connected Mobility und ITS Intelligent Transport Systems, sagt: „Mit dem standardisierten Messverfahren zeigt der LCMM-Server auf, wie Kraftstoff und CO2-Ausstoß im Straßenverkehr gemessen werden. Wir freuen uns sehr, mit der intelligenten Mobile-Data-Technologie von Uze Mobility Städte smarter und sauberer zu machen.“
„Die nötigen Maßnahmen zur Emissionsreduktion – speziell in Ballungszentren – sind nur dann effizient, wenn die Ursachen von Emissionen in Echtzeit und straßengenau erforscht werden“, kommentiert Alexander Jablovski, CEO/CTO und Founding Partner von Uze Mobility. „Dann können auch verkehrliche Maßnahmen gezielt und kostensparend umgesetzt werden, um die Luft in den Städten zu verbessern. Dies ist unser erster von vielen wichtigen Schritten, um die Städte mittelfristig sauberer, gesünder und smarter zu machen.“
Laut Uze gab es bisher kein weltweit einheitliches straßengenaues Messverfahren der CO2-Emissionen des Verkehrs in Echtzeit. Die Uze-Methode basiert auf dem Standard ISO 23795-1, der solche Messungen vergleichbar machen soll.