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Digital Signage

Nachfrage wieder auf Vorkrisenniveau

Bangkok | „Digital Signage braucht einen guten Koch, der die Zutaten so mischt, dass sie dem Gast schmecken.“ Wenn Chinesen und Franzosen auf einem Panel sitzen und über die Rolle von Digital Signage-Integratoren diskutieren, sind Vergleiche mit Sterneköchen und gutem Essen nicht weit. So auch beim DSS Asia 2023, der Digital Signage-Konferenzreihe von invidis und ISE.
DFS setzt auf Digital Signage von M-Cube (Foto: DFS)
DFS setzt auf Digital Signage von M-Cube (Foto: DFS)

Infocomm Asia findet in dieser Woche in Bangkok zum dritten Mal statt, erstmals als AV- und Digital Signage Messe für den gesamten asiatischen Raum, mit Ausnahme von China und Indien. Auch invidis war mit dem weltweit bewährten Digital Signage Summit-Konzept im Rahmenprogramm mit dabei. Digital Signage-Experten und Endkunden aus China, Hongkong, Vietnam, Singapur, Indonesien und natürlich Thailand trafen sich zur DSS Asia 2023.

DSS Asia 2023 Keynote von Florian Rotberg (Foto: invidis)
DSS Asia 2023 Keynote von Florian Rotberg (Foto: invidis)

Asiens Digital Signage-Elite zu Gast bei invidis

Zur ersten DSS Konferenz in Asien hatte invidis führende überregionale Digital Signage-Integratoren eingeladen. Mit dabei waren Pierre-Louis Raison, APAC Director von M-Cube mit Sitz in Hongkong, Ahmed Balfaqih, CEO von Click Grafix aus Singapore, Sebastian Svensson, Managing Director von Giant Pumpkin aus Thailand und Ernest Wang, CEO von Terra Nova (Asia) aus Shanghai.

Die vier führenden Digital Signage-Integratoren diskutierten in verschiedenen Panels über die wieder stark zurückkommende Nachfrage an Digital Signage-Projekten. Besonders gefragt sind bei Kunden Integratoren mit gutem Ansehen, bekannter und bewährter Software-Plattform sowie mit grenzüberschreitendem Service. Viele Digital Signage-Integratoren haben die Pandemie nicht überstanden, sodass Erfahrung und Größe wichtiger denn je bei der Auswahl der Anbieter ist.

Dringender Austauschbedarf

Viele Digital Signage-Projekte in den ASEAN-Staaten und China sind wegen der Pandemie schon jenseits der üblichen Nutzungsdauer. Somit erwartet die Branche eine Sonderkonjunktur im laufenden und kommenden Kalenderjahr. Auch basierend auf dem Nachholbedarf soll die Nachfrage nach Digital Signage 2023 wieder mindestens das Vorkrisenniveau erreichen.

Insbesondere in China herrscht ein Überangebot an LED. Der größte LED-Markt der Welt schwächelt immer noch, einige Schätzungen gehen von bis zu 40 Prozent überhöhten LED-Produktion in 2023 aus. Es bleibt abzuwarten, ob das Überangebot am internationalen Markt Käufer findet, der Druck auf die Preise ist aber bereits gewaltig.

Das Potenzial ist gewaltig

Allein in China ist das Potenzial für Digital Signage in Banken riesig. Geschätzt eine halbe Million Bankfilialen werden in China betrieben. Die großen vier Bankkonzerne des Landes sind Industrial and Commercial Bank of China, China Construction Bank, Agricultural Bank of China, und Bank of China. Davon betreibt Marktführer ICBC fast 50.000 Filialen. Digital Signage-Bankenspezialist Ernest Wang von Terra Nova erläuterte auf der DSS Asia, wie wichtig IT-Security und On-Premise für Digital Signage-Lösungen in China ist.

Der IT-Integrator Terra Nova ist mit Telelogos der Digital Signage-Marktführer für Banken in China und Umgebung geworden. „Der Vorteil von Telelogos sind die jahrzehntelangen IT- und Device-Management-Wurzeln der französischen Business-Critical-Lösung. Das überzeugt Bankenaufsichtsbehörden, denn IT-Security ist im Bankenwesen unerlässlich.“

Content, Konzepte und Kreation

Sehr interessant war die Paneldiskussion mit Sebastian Svensson, Managing Director vom Digital Signage-Integrator Giant Pumpkin in Thailand. Das Visual-Art-Partnerunternehmen setzt nicht nur auf die schwedische Software, sondern betreibt auch ein vergleichbares Geschäftsmodell. Das Konzept und Customer-Journey-Design steht im Vordergrund, die Technik ist dann Mittel zum Zweck.

So entwickeln die Digital Signage-Spezialisten aus Bangkok Experience-Konzepte, Content und technische Planung für Apple Reseller, KFC und andere QSR-Ketten in der Region. Äußerst erfolgreich versteht man bei Giant Pumpkin europäisch-geprägte Konzepte und eine schwedische Software für lokale Bedürfnisse anzupassen. Full-Service-Integratoren mit Agenturkompetenz – wie das 15-köpfige Team aus Bangkok – sind in Asien immer noch sehr selten.

Interaktion mit Touch, Sensoren und Gesten

Die beliebteste Form der Interaktion sind seit der Pandemie QR-Codes. Da unterscheidet sich Asien nur wenig von Europa und Nordamerika. Trotzdem ist das Potenzial für richtige Interaktion rund um Digital Signage-Touchpoints eine Erfolgsgeschichte. So diskutierten Nexmosphere-Mitgründer Ivo Wouters, Claude Sabourine vom AV-Distributor Schot aus Hongkong und Sutat Wichaikhammas, CEO vom thailändischen Integrator Athens Communication, über die Akzeptanz und über neueste Interaktionskonzepte in Asien.

Ob Lift & Learn oder Gestensteuerung durchs Fenster – neben der direkten Interaktion sind Daten das Wichtigste. Hier können Retailer und Netzwerkbetreiber noch viel lernen. Nutzungs- und Datenanalysen von interaktiven Digital Signage-Touchpoints müssen bidirektional ausgewertet werden, um wirklichen Mehrwert zu bieten. Dabei gilt auch in Asien: Datenschutz muss eingehalten werden und kulturelle Bedenken – insbesondere in muslimisch-geprägten Ländern wie Indonesien und Malaysia – berücksichtigt werden.

Green Signage und Remote Management

Natürlich durften auch die wichtigsten europäischen Themen auf der DSS Asia nicht fehlen. Green Signage und dabei insbesondere die Reduzierung des Stromverbrauchs und des CO2-Abdrucks sind auch in der APAC-Region ein Thema. So Franck Racapé von PPDS und Florian Bogeschdorfer von 99 Sensors im Device Management- und Green Signage-Panel. Device Management steckt in Asien noch in den Anfängen, da Mitarbeiter im Verhältnis zu Europa und Nordamerika günstig sind. Fällt ein Display auf, übernimmt einfach ein Mitarbeiter die Rolle des Queuing Systems. Und auch bei McDonald’s, KFC & Co. sucht man Order Terminals bisher vergeblich.

Aber der Markt professionalisiert sich und entwickelt sich stetig weiter – gute Aussichten für professionelle Device-Management-Lösungen.

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