Die rasend schnelle Entwicklung von künstlicher Intelligenz bringt etablierte Aufgabenteilung und Geschäftsmodelle ins Wanken. Während OpenGPT, Google Bard & Co. fast im Monatstakt mit neuen Features ergänzt werden, kommt naturgemäß die gesellschaftliche Akzeptanz noch nicht hinterher.
Wie schnell sich die Leistung von AI zur Zeit entwickelte, präsentierte Sara Öhrvall im Rahmen des Grassfish Summits in Stockholm. Die ehemalige Chief Digital Officer der SEB Bank und heutiges Aufsichtsratsratsmitglied von Investor AB und Senior Advisor für Handelsunternehmen eröffnete die Panel-Diskussion zum Thema AI und Digital Signage mit einer AI-Übersicht. Die Geschwindigkeit, in der AI-Anwendungen schneller und besser werden, ist atemberaubend.
Bestes Beispiel ist Generative AI – erst seit November letzten Jahres für die breite Öffentlichkeit ein Begriff – hat sich innerhalb von Monaten zum weltweiten Boom entwickelt. Alle großen Unternehmen sind dabei, Lösungen auf Basis von Generative-AI-Plattformen zu entwickeln. Auch für die Digital Signage-Branche revolutionieren die neuen Lösungen die täglichen Abläufe.
Insbesondere einfache, wiederholende Tätigkeiten werden von Generative-AI-Tools übernommen. Einige Experten sprechen davon, dass bis zu 80 Prozent der Standardtätigkeiten in Zukunft durch AI-Tools erledigt wird. Bei Digital Signage sind es die besonders zeitaufwendigen Content-Anpassungen. Mitarbeiter werden also in Zukunft andere Tätigkeiten übernehmen – „keine Monkey Jobs“, sondern mehr Qualitätsmanagement und Kundenkontakt.
Edge und Cloud
Aber auch für die Hardwarehersteller bringt die AI-Revolution große Veränderungen, wie Stevan Dragas, EMEA Digital Signage Segment Manager von Intel und Alain Wilmouth, President des Mediaplayerherstellers 2CRSI/Tranquil im von invidis moderierten Panel erläuterten. Die für AI notwendige Computerleistung wird einen Nachfrage-Boost für Edge und Cloud-based Computing bringen.
Der französische Mediaplayer-Hersteller 2CRSI/Tranquil setzt dabei auf Devices, die bald ausschließlich mit Komponenten „Made in Europe“ zusammengesetzt sind. Denn AI ist ein hochpolitisches Thema, und die EU setzt auf Wertschöpfung und Patente, die von europäischen Unternehmen gehalten werden.
Retail Analytics lebt und startet mit Retail Media durch
Analytische AI ist schon seit Jahren im Markt und durchlief dabei den üblichen Hype-Cycle. Nun haben sich Use-Cases entwickelt, die zählbare und relevante Mehrwerte bieten. Iman Nahvi, CEO von Advertima Vision zeigte auf, wie AI-basierte Analytics Retail Media zur notwendigen Zielgruppen-Präzision verhilft. Spannende Aussichten für das DooH-Boomthema Retail Media und Analytics.