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Green Retail

Desigual setzt auf On-Demand-Kollektion

Erst geklickt, dann produziert: Das spanische Modelabel Desigual bietet eine On-Demand-Kollektion an. Das passt zum Zeitgeist – und korreliert mit den Entwicklungen beim Retail Signage.
Bewerbung der On-Demand-Kollektion auf der Desigual-Website (Screenshot, Bild: Desigual)
Bewerbung der On-Demand-Kollektion auf der Desigual-Website (Screenshot, Bild: Desigual)

Nachhaltigkeit ist in der Digital Signage-Industrie ein massiv wichtiges Thema – gerade weil es Kunden immer mehr fordern – und aufgrund von Gesetzen auch immer mehr fordern müssen.

Eine der wichtigsten Kunden von Retail Signage, die Modeindustrie, steht selbst vor großen Herausforderungen, was die Nachhaltigkeit angeht – von Lieferketten bis zu den Umweltauswirkungen von Baumwolle.

Ein weiteres Problem sind die Überproduktionen: Die Saison-Kollektionen der großen Modeketten werden traditionell in einem Schwung in großen Auflagen erstellt. Das nicht verkaufte Inventar vergrößert dann die Müllberge dieser Welt. Um dem entgegenzuwirken, haben Unternehmen bereits einige Lösungsansätze probiert. Einer davon hat das Problem nicht gelöst, sondern eklatant verschärft: Fast Fashion, das Herausbringen von vielen kleinen Kollektionen, sollte die Produktion besser steuerbar machen. Stattdessen überfluteten Anbieter den Markt mit unzähligen günstigen Produktionen und verursachten eine größere Nachfrage – an Kleidungsstücken, die nur kurze Zeit getragen und dann entsorgt wurden. Meist erlauben die billigen Produktionen auch kein Recycling im großen Stil.

Signage für On-Demand

Die Modemarke Desigual geht nun einen neuen Weg: Sie bietet eine On-Demand-Kollektion an: Die Kleidungsstücke und Accessoires werden nur online angeboten und erst hergestellt, wenn der Kunde den Einkauf getätigt hat. Nach der Bestellung, die laut Konsider vorerst in Spanien, Deutschland, Frankreich und Italien möglich ist, dauert es rund 90 Tage, bis das Produkt beim Kunden ist. Das Gegenteil von Fast Fashion, doch könne das spanische Modeunternehmen dadurch seine Lagerbestände für diese Kollektion deutlich reduzieren.

Production-on-Demand ist bei kleinen, spezialisierten Anbietern schon im Gebrauch. Doch handelt es sich meistens um High-End-Ware; dass eine größere Marke dieses Prinzip anwendet, ist neu.

Eine Online-On-Demand-Bestellung hört sich für die Digital Signage-Supplier des Retails erst einmal nach keiner guten Idee an. Doch könnte das Angebot zum großen Trend passen, insgesamt weniger Stores zu haben und sich auf Flagship-Modelle zu konzentrieren. Auf bestimmten Flächen, die mit Informations- und Interaktionsscreens ausgestattet sind, könnte die On-Demand-Bestellung zum Happening gemacht werden und so auf die Shopping Experience vor Ort einzahlen.

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