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In Handschellen vor dem FC Bayern

München | Chargeback24 wirbt damit, verlorenes Geld bei Online-Sportwetten zurückzuholen - unter anderem mit einer Plakatkampagne vor dem Bayern-Gelände an der Säbener Straße.
Chargeback24-Plakatmotiv an der Säbener Straße, München (Foto: invidis)
Chargeback24-Plakatmotiv an der Säbener Straße, München (Foto: invidis)

Emotionen, Spannung und Belohnung für den richtigen Riecher: Das sind die Gefühle, die Anbieter für Online-Sportwetten in ihren Werbekampagnen transportieren. Oft auch mit prominenter Unterstützung, wie die Zusammenarbeit zwischen Oliver Kahn und Tipico zeigte: Von 2012 bis 2020 war der frühere Torwart das Werbegesicht für den Wettanbieter. Die Zusammenarbeit endete aus rechtlichen Gründen, als Oliver Kahn als Funktionär beim FC Bayern anheuerte.

Das Problem bei Online-Wetten: Die Anbieter agieren oft in einer rechtlichen Grauzone. Daher gibt es immer mehr Unternehmen und Kanzleien, die anbieten, verlorenes Wettgeld wieder zurückzuholen – meist gegen eine Prämie, die ausschließlich bei Erfolg zu zahlen ist. Und auch diese Unternehmen schalten nun Werbekampagnen, um auf ihr Angebot aufmerksam zu machen.

Eines dieser Unternehmen ist Chargeback24 aus Stuttgart, die für ihre Außenwerbung auf einen ganz bestimmten Standort setzte: eine Litfaßsäule vor dem FC-Bayern-Gelände in München.

Auf dem Plakat ist ein Mann in Handschellen zu sehen, darüber steht: „Du dachtes, deine Sportwette wäre legal und beim ‚Titan‘ in sicheren Händen?“ Zusätzlich trägt der Mann ein Schild vor der Brust mit der Aufschrift „Weil du es spürst“. Damit spielt das Plakat auf einen Werbekampagnen-Spruch von Tipico an, als „Titan“ wurde Oliver Kahn zu seiner Zeit als Weltklassetorhüter bezeichnet.

Auf dem Plakat ist viel zu lesen, normale Passanten können sich erst einmal keinen Reim darauf machen – eigentlich ein Unding für Out-of-Home. Aber die sehr spezifische Zielgruppe der Menschen, die bei Online-Sportwetten Geld verloren haben, wird deutlich angesprochen. Und die Platzierung vor dem Bayern-Gelände, wo viele Sportfans auf Autogramme von Spielern warten oder den Store besuchen, ebenfalls zielgruppenspezifisch. Auch wenn der „Titan“ nun nicht mehr bei den Bayern angestellt ist. DooH hätte hier noch einmal nachschärfen können.