Ob Digital Signage oder IT: Digitale Lösungen sind weit mehr als nur Hardware. Der laufende Betrieb (Opex) verschlingt über die Betriebslaufzeit oft ähnlich hohe Summen wie die Anschaffung (Capex). Während im Unternehmensumfeld bereits ein hohes Bewusstsein für Opex besteht, fehlt es daran im öffentlichen Sektor. Förderprogramme beispielsweise sind primär auf Hardware- und Infrastrukturanschaffungen ausgelegt.
Die Digitalpakt-Fördertöpfe für das Sofortausstattungsprogramm und digitale Endgeräte sind jeweils fast komplett geleert. Auch wenn bei weitem noch nicht alle Smartboards, Digital Signage-Screens oder Notebooks in den Schulen in Betrieb genommen wurden, sind doch fast alle Mittel genehmigt und verplant. Doch im Schulalltag fehlt es weiterhin an Betriebsunterstützung – sowohl durch IT-Experten als auch durch interne Kapazitäten. Der dritte Topf für IT-Administration in Höhe von 500 Millionen Euro ist allerdings bislang fast unberührt. Einen aktuellen Überblick gibt das Deutsche Schulportal der Robert Bosch Stiftung.
Digitalpakt fordert auch Dienstleistungen
Doch es ist jetzt schon abzusehen, dass es auch nach Auslaufen des Digitalpakts 2024 weiterer Investitionsbedarf für Neu- und Ersatzbestellungen besteht – und insbesondere der laufende Betrieb finanziert werden muss. Auch wenn interaktive Digital Signage-Screens im Schulalltag weitaus länger als fünf Jahre betrieben werden können, erreichen doch integrierte Android-Mediaplayer ihr natürliches IT-Security-Update-Ende.
Im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld, und mitten in der noch andauernden Energiekrise, stehen weitere Investitionen in einen neuen Digitalpakt nicht oben auf der Prioritätenliste. Die gute Nachricht für die Digital Signage-Branche: Es stehen noch fast zwei Milliarden Euro Investitionssumme an bereits budgetierten aber noch nicht ausgerollter Hardware aus. Mittelfristig wird der Fokus auf Software, Service- und Supportkonzepte liegen – also weniger Box-Moving und mehr Dienstleistungen.