Energiesparende Geräte, smarte Steuerungen: Für den Value-Added-Distributor Concept International ist Nachhaltigkeit, rund ein Jahr nach Beginn der explodierenden Energiekosten in Deutschland, ein wichtiger Punkt auf der Agenda. CEO Mike Finckh warnt aber vor der Annahme, dass dies nun überall der Fall sei. „Operations-Entscheider finden Green Signage gar nicht so hip.“ Denn trotz Energiekrise ist Energieeffizienz – gerade in Bezug auf Mediaplayer & Co. – immer noch ein Thema, das den Geldbeutel weniger betrifft als angenommen.
Günstigere Player und steigende Stückzahlen
Die Macht der Kostenrechnung nutzt Concept aus, um das Thema von einer anderen Seite voranzutreiben: „Wir ermutigen unsere Kunden proaktiv, günstigere Signage-PCs auszuprobieren, die aber dennoch alle Anforderungen erfüllen – auch wenn wir dadurch theoretisch weniger Umsatz machen“, sagt Mike Finckh, allerdings könne man sinkende Preise je Player in der Branche sehr gut durch steigende Stückzahlen kompensieren: „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“, fügt Mike Finckh hinzu.
Hier sind vor allem Android-basierte Player zu nennen, die eine hohe Energieeffizienz und gleichzeitig ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen. Dabei schneidet sich der Distributor ins eigene Fleisch, wie Mike Finckh betont: „Unser Umsatz pro Player ist um ein Drittel zurückgegangen.“
Mehr Hebel für eine bessere Energieausbeute sieht Concept bei LEDs – seit vergangenem Jahr bietet das Unternehmen die Lösungen von Future LED an. Hier versprechen Technologien wie Flip-Chip und Common Cathode eine deutlich höhere Leistungsausbeute. Daher geht Concept bei diesen Modellen auch bewusst in höhere Stückzahlen.
Remote-Management muss bekannter werden
Hier spielt auch das Hardware-Management eine Rolle, um Digital Signage-Lösungen möglichst energieeffizient durch intelligentes Regeln der Helligkeit zu steuern. Concept bietet hier das Tool Signage-Pilot an, das diese Aufgaben übernehmen kann – doch die Nachfrage an derartigen Lösungen könnte höher sein. „Hier müssen wir noch mehr Aufklärungsarbeit leisten“, sagt Mike Finckh.
Neben Energiesparmaßnahmen ist ein weiterer wichtiger Green Signage-Faktor das Refurbishment, also das Wiederaufbereiten von genutzten Geräten, um ein zweites Produktleben zu ermöglichen. Das sei gerade bei Elektronikgeräten wie Mediaplayern schwierig. „Elektronik altert irgendwann“, erklärt der Concept-CEO. Nach ein paar Jahren im Einsatz, eventuell 24/7, ist ein Austausch notwendig.
Ein Formfaktor für einfaches Austauschen
Doch auch hier könne man im Kleinen etwas bewirken: „Unser Giada-Booksize-PC beispielsweise hat seit Jahren denselben Formfaktor.“ Somit kann der Mediaplayer bei einer Digital Signage-Installation ohne mechanische Halterungsanpassung sehr einfach durch ein aktuelles, energieeffizientes Modell ersetzt werden.
Mike Finckh ist es zudem wichtig zu betonen, dass viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen bereits im Hintergrund ablaufen: „Es gibt gesetzliche Vorgaben für Hardware-Hersteller, die auch wir als In-Verkehr-Bringer einhalten müssen.“ Darunter fällt zum Beispiel das Verpackungsgesetz, das Batterie-Entsorgungsgesetz und das Elektrogesetz. Concept entsorgt daher fachgerecht deutschlandweit wöchentlich zwei bis drei Container Elektroschrott, die dem Unternehmen im Losverfahren zugeteilt werden. Es ist gut und wichtig, dass Systemintegratoren, zum Beispiel auch in Ausschreibungen, hierfür immer häufiger Nachweise erbringen müssen – denn leider gibt es viele schwarze Schafe in der Branche, die es nicht so genau nehmen. „Wer billig kauft, der kauft häufig illegal“, sagt Mike Finckh.
Insgesamt sieht der Concept-CEO Green Signage vor allem als eine Einstellung. Rein aus kalkulatorischen Gründen werde – noch – kein Digital Signage-Unternehmen Nachhaltigkeit ins Zentrum stellen. Wichtig sei, sich als Early Adopter zu sehen. Sobald sich Nachhaltigkeit rechnet, ist es ein Selbstläufer. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Innovation eine zentrale Rolle bei der Rettung unseres Planeten spielt.“