Es war eine Premiere auf der diesjährigen ISE: Die Lang AG wagte einen großen Schritt abseits der ProAV-Normen und zeigte Drohnen als Mietprodukt. Damit ist das Unternehmen aus Lindlar ein Vorreiter in Europa. Drohnen liefen bisher unterm Radar der meisten ProAV-Verleiher oder -Distributoren – und auch der Veranstalter. Die Lang AG will das ändern. Denn sie ist überzeugt, dass der Himmel eine noch größtenteils unentdeckte Leinwand für gigantische Shows bietet. Auch die ISE wird das Thema in der nächsten Ausgabe 2024 gewaltig pushen.
Wir liefern einen Überblick, was man zu professionellen Event-Drohnen wissen sollte.
Was sind Event-Drohnen?
Bei den Event-Drohnen, wie sie Lang fliegen lässt, handelt es sich nicht um gewöhnliche Consumer-Produkte. Sie fliegen vorprogrammiert anstatt manuell gesteuert. Man programmiert eine Animation – beispielsweise nach der Vorlage eines Firmenlogos – die die Drohen in der Luft darstellen sollen. Lichter, Farbenwechsel und Flugpfade verstärken den Wow-Effekt. Bis zu 10 Minuten und bis zu 120 Meter über dem Boden bleiben die Drohnen in der Luft.
Für welche Events eignen sie sich?
Die Lang AG hat viele Ideen für ihren Einsatz: Logos in der Luft sind eine neue Form von Brand Marketing. Bei Festivals erweitern sie die Showfläche über die Bühne hinaus in den Himmel. Ebenso bei Projection Mappings auf Gebäuden. Sie geben Künstlern, Marken und Veranstaltern neue kreative Möglichkeiten. Den Zuschauern schenken sie einen „Shareable Moment“ für ihren Social-Media-Feed.
Was unterscheidet sie technisch von Consumer-Drohnen?
Rein technisch gesehen handelt es sich bei beiden Systemen um unbemannte Luftfahrzeuge (UAV). Der technische Hauptunterschied besteht in erster Linie in der Nutzlast. Consumer Drohnen haben in der Regel eine Kamera an Board sowie eine umfangreiches Sensorset, das dem Piloten das Steuern erleichtert. Event-Drohnen hingegen haben als Nutzlast nur eine sehr starke LED. Im Fall der Drohnen im Lang-Vermietpark sind das LED mit 12 Watt Stärke. Bis auf ein hochpräzises GPS-System haben sie keine zusätzliche Sensorik. Mit diesem GPS folgen sie einem vorprogrammierten Flugpfad auf bis zu 10 Zentimeter genau.
Welche Drohnen nutzt die Lang AG?
Lang arbeitet für Drohnenshows mit dem US-amerikanischen Anbieter Verge Aero zusammen. Der stellt sowohl die Drohnen als auch die zugehörige Kontrollsoftware. In den USA kennt man die Verge-Drohnen unter anderem aus der Show „America’s Got Talent“. Der Ansatz von Verge Aero soll es Usern ermöglichen, ihre Shows mit simplen Tools wie Drag & Drop in Eigenhand erstellen zu lassen. Die Lang AG ist das erste Unternehmen, das aus den Drohnen ein Mietprodukt machte.
Braucht man für Drohnen-Shows eine Genehmigung?
Consumer-Drohnen kann man in der Regel mit einem entsprechenden Kenntnisnachweis in geeigneten Umfeldern fliegen lassen. Für Event-Drohnen gelten andere Vorschriften: Um einen ganzen Schwarm automatisiert fliegen zu lassen, braucht man einen erweiterten Kenntnisnachweis. Daneben ist eine Betriebsgenehmigung der entsprechenden Luftsicherungsbehörde nötig. Für jeden Einsatzort muss eine Risikobewertung erfolgen. Vorteil dieses Verfahren ist, das im Zweifelsfall der Betrieb in normalerweise drohnenfreien Bereichen gestattet wird.
Welche Services bietet die Lang AG?
Zusätzlich zur Vermietung der Drohnen bietet die Lang AG auch ein Schulungsprogramm. Die Lang Academy in Lindlar bietet Lehrveranstaltungen über den Umgang mit der Hard- und Software von Verge Aero, als auch über den Rechtsrahmen. Wer Drohnen kauft oder mietet, wird von Lang beim Genehmigungsprozess, beim Design und der Durchführung vor Ort unterstützt.