Im Rahmen der Infocomm India 2023 veranstaltete invidis erstmals die DSS India – die globale Konferenzserie rund um Digital Signage und DooH. Zur Premiere kamen 70 Digital Signage-Anbieter und insbesondere Vertreter großer indischer Konzerne wie Reliance Group und Tata sowie Software-Entwickler, aber auch Vertreter des öffentlich-rechtlichen indischen Fernsehens. Das Interesse der Teilnehmer an Best Practice ist riesig – mehr als eine Stunde präsentierte invidis Beispiel-Projekte mit Insights zu speziellen Ansprüchen der unterschiedlichen Vertikalmärkte.
In einer anschließenden Paneldiskussion mit indischen und europäischen Branchenvertretern drehten sich die Diskussionen um lokale Herausforderungen, Digital Signage und DooH in weltweit führender Qualität umzusetzen. Obwohl mobile Daten in kaum einem Land der Welt billiger sind als in Indien, fehlt es doch oft jenseits der großen Metropolen an ausreichender Konnektivität. Eine Herausforderung für Business-Critical-Konzepte und programmatische DooH-Netzwerke.
Personal statt Remote Management
Größere Herausforderung sehen Marktexperten wie Nitin Joshi (Vestel), Shekar Rao (Skycom India) und Arshad Kazi (Brij Technologies/Cingerine) bei der professionellen Einstellung indischer Integratoren und Endkunden. Da Personalkosten in Indien kaum zu Buche schlagen, setzen die meisten Anbieter weniger auf Remote-Device-Management und ausfallsichere Betriebskonzepte. „Wenn etwas digitales ausfällt, ist genug Personal vor Ort, um Digital Signage zu ersetzen“, erklärte Arshad Kazi im Panel. Aber im Luxusbereich und bei internationalen Marken gelten auch in Indien zunehmend westliche Standards. Der Markt passt sich bereits an.
TV statt Profi-Display
Außerhalb der großen Metropolen und bei kleinen Einzelhändlern dominieren auch in Indien noch TV-Geräte anstelle von professioneller Hardware. Doch die hohe IT-Affinität im Markt sorgt für einen rapiden Wechsel zu Smart TV und professionellen Digital Signage-Lösungen mit SoC. Natürlich findet man am POS und in Shopping Centern zunehmend auch LED, deren Ansteuerung durch Mediaplayer erfolgt. Die beiden europäischen Digital Signage Experten im Panel – Hubert van Doorne (Nexmosphere) und Pierre Gillet (Brightsign) – erläuterten die Rolle von Sensoren und robuster Hardware in modernen Digital Signage-Projekten.
CMS sollte aus dem Westen kommen
Bei der Auswahl der CMS-Plattformen wählen die meisten Integratoren und Endkunden Lösungen bekannter Anbieter aus Europa und Nordamerika. Das Vertrauen in lokale Software fehlt weitestgehend noch. Obwohl Indien bei der Software-Entwicklung weltweit führend ist, viele internationale CMS-Anbieter ihre Lösungen in Indien entwickeln lassen und Cloud weitverbreitet ist. So setzt Stratacache auf ein großes Entwicklerteam in Indien und auch viele europäische CMS-Anbieter arbeiten mit Indiens Softwareentwicklern zusammen.
Nach eigenen Aussagen größter Anbieter von Digital Signage in Indien ist Xtreme Media. Das CMS der Experten aus Mumbai betreibt mehr als 30.000 Digital Signage-Touchpoints (auch SoC) in Indien und wird unter anderem auch im landesweit größten DS-Rollout eingesetzt. Zusätzlich bietet Extreme Media auch eine Cloud-Version mit Servern in den UAE an, um lokalen Regulierungen in den Emiraten zu entsprechen.