Vor einem Jahr lag die deutsche DooH-Welt mit der durch den Ukrainekrieg verursachten Energieeinsparverordnung in Scherben. Nur vier Stunden täglich sollten DooH-Screens betrieben werden dürfen. Die Strompreise schossen nach oben – die Energiekosten erhöhten sich für Ströer um 10 Mio. Euro innerhalb von nur drei Monaten. Der DooH-Werbemarkt schien an einem Tiefpunkt angelangt.
Genau ein Jahr später ist DooH der strahlende Stern am Werbehimmel. Mit fast 9 Prozent Marktanteil ist Out-of-Home nur noch einen kleinen Sprung von der magischen 10-Prozent-Grenze entfernt. Somit hat sich der Out-of-Home-Marktanteil von 2013 bis heute fast verdoppelt. Der DooH-Markt wächst in ersten neun Monaten des Jahres um 8 Prozent während der Gesamtwerbemarkt (insbesondere auch wegen TV) um 2 Prozent schrumpft.
DooH-Dominator Ströer
Im abgelaufenen dritten Quartal konnte Ströer den DooH-Umsatz um 28 Prozent erhöhen, die Umsatzerlöse des Segments OoH Media wuchsen im dritten Quartal um 7,4 Prozent von 202 Millionen Euro auf 217 Millionen Euro. DooH erzielt bereits 34 Prozent aller OoH-Umsätze im Ströer-Konzern. Bei einem Wachstum von mehr als 100 Prozent war insbesondere Programmatic auch Treiber des DooH-Booms.
Die Dominanz von Ströer im deutschen Out-of-Home Markt zeigen zwei aktuellen Zahlen eindrucksvoll: Mit 60 Prozent Marktanteil ist Ströer der führende OoH-Anbieter in Deutschland, bei DooH liegt der Marktanteil bei fast 90 Prozent. Wenig überraschend führt Ströer auch bei der Anzahl der DooH-Werbeträger:
- 96% Transport Premium (>=2 sqm)
- 87% Digital Roadside Premium (>=9 sqm)
- 82% Digital Giant (>=20 sqm)
DooH ergänzt TV
Besonders stolz ist man bei Ströer auf eine aktuelle AEOS-Studie (All Eyes On Screens, formerly Adscanner), die zeigt, wie DooH die Reichweite von TV ergänzt. Insbesondere jüngere, besser ausgebildete und in Städten wohnende Konsumenten sind immer schwieriger mit TV zu erreichen. DooH zeigt sich hier als perfekte digitale Ergänzung. DooH hat sich vom digitalen Poster zu einem eigenen digitalen Kanal entwickelt, dem man im öffentlichen Raum kaum entgehen kann.
Ausblick 2024
Ströer erwartet für das kommende Jahr weiterhin kontinuierliches DooH-Wachstum. Auch wenn der DooH-Netzausbau etwas langsamer läuft als in den beiden vergangenen Jahren, reicht das verfügbare Inventar noch für 150 bis 200 Mio. Euro zusätzlichen Umsatz. Haupttreiber für Wachstum sind aus Ströer-Sicht nicht unbedingt zusätzliche Screens, sondern die steigende Relevanz und Attraktivität des Mediums.
Mittel- bis langfristig sieht Ströer ein Potenzial für Out-of-Home von 10 bis 15 Prozent Marktanteil am Gesamtwerbemarkt.