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Retail

Wo bleibt die Experience?

Montreal | Es sind keine leichten Zeiten für Elektronikmärkte, egal ob in Europa für MediaMarkt/Saturn oder in Nordamerika für Best Buy. Margen sind auf Rekordniveau gefallen und die gefühlte Auswahl ist bei Amazon & Co immer größer. Warum sollten Kunden noch im stationären Einzelhandel einkaufen, wenn nicht wegen guter Beratung und Einkaufserlebnis? So jedenfalls nicht.
Wie im Knast - Notebooks bei Best Buy (Foto: invidis)
Wie im Knast – Notebooks bei Best Buy (Foto: invidis)

Es schneit in Montreal und mit -11° C ist es auch frisch. Zwischen zwei Terminen bietet sich ein kurzer Abstecher zum lokalen Best Buy in der Innenstadt von Montreal an. Sowohl das Gebäude als auch der Store sind schon arg in die Jahre gekommen. Auch in Montreal hat die Pandemie vielen Einzelhändlern die Existenz geraubt. Der Leerstand in nordamerikanischen Innenstädten ist besonders auffallend.

Der Klassiker - handgeschriebene Angebote (Foto: invidis)
Der Klassiker – handgeschriebene Angebote (Foto: invidis)

Der große Elektronikretailer Best Buy ist mit 1.200 Stores und 46 Mrd. USD Umsatz der Marktführer in Nordamerika, aber viele der Stores haben schon bessere Zeiten gesehen. So auch der City-Store in der Rue Saint Catherine im Herzen von Montreal. Lieblos sind die aktuellen Mobiltelefonpreise mit Marker auf eine Whiteboard notiert, in der der TV-Abteilung stapeln sich die Produkte kurz vor Weihnachten und machen ein Durchkommen fast unmöglich. Offensichtlich fehlt es an Lagerplatz, denn alle Gänge sind mit Waren vollgestellt.

In der Computerabteilung wird primär Zubehör und Notebooks in Shop-in-Shop angeboten. Negatives Highlight ist aber die Highlightzone mit den neusten Modellen. Wohl um Diebstahl zu vermeiden verbannte das lokale Management die laufenden Computer hinter Gitter. Wo bleibt da das Einkaufserlebnis. So gewinnt man sicherlich keine Kunden von E-Commerce zurück.