Hinter einer neutralen Neujahrskampagne versteckte sich diese Woche die russische Opposition. Die schlichten blauen Plakate mit Aufschriften wie „Russland, frohes neues Jahr“ wurden in Nowosibirsk, St. Petersburg und Moskau fotografiert. Nichts deutete auf ein Manöver gegen Putin hin. Doch der ins Plakat integrierte QR-Code führte auf eine Website, die dazu aufforderte bei den kommenden Präsidentschaftswahlen gegen Putin zu stimmen.
Zumindest schilderte das so der X-Kanal von @teamnavalny, der von Mitarbeitern des Oppositionsführers Alexei Nawalny bespielt wird. „Haltet Ausschau nach Bannern in eurer Stadt, bevor sie entfernt werden“, ruft der Kanal in einem Post auf. Die Follower sollten Bilder von den Plakaten machen und sie auf Social Media mit Verlinkung auf @teamnavalny posten.
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Мини-тред pic.twitter.com/fD2pNIo4RM
— Команда Навального (@teamnavalny) December 7, 2023
Inzwischen haben Arbeiter zumindest ein großes Plakat in St. Petersburg wieder entfernt, wie das als unabhängig geltende Onlineportal Sota auf seinem Telegram-Kanal dokumentierte. Laut dem Cybersecurity-Portal „The Record“ hat eine Vertreterin des zuständigen Außenwerbers – Irina Tseplinskaya – das Manöver damit erklärt, dass der QR-Code zunächst auf einen russischen Kreativwettbewerb geführt hätte.
Im Zusammenhang mit dem russisch-ukrainischen Konflikt konnte man des Öfteren über Hacking-Aktionen im öffentlichen Raum sprechen. Dabei geht es vor allem um Cyber-Attacken und versuchte Angriffe seitens Russland unter anderem auf Flughäfen. Auch wenn man nicht weiß, wie lange die Oppositionsplakate hingen – im Kontrast dazu wirkt es fast schon schräg, welche Wirkung ein klassisches analoges Out-of-Home erzielen kann.