Im November 2023 eröffnete das Terminal A im Abu Dhabi Airport seine Pforten. Über sein wellenförmiges Dach, das wie eine Dünenlandschaft aus Stahl aussieht, sprintete Tom Cruise bereits letzten Sommer auf der Kinoleinwand im Blockbuster Mission Impossible – Death Reckoning Part One. Genau diese von Sanddünen inspirierten Formen ziehen sich durch das gesamte Terminal, bis hin zum digitalen und statischen Signage im Duty-Free.
Fünf Jahre lange Konzeptphase
Mit dem Auftrag des Architekten, die akribisch gebogenen Formen in die Duty Free Area einzubauen, holte sich der Betreiber Lagardère Travel Retail die Unterstützung des in Dubai ansässigen Signage-Integrators Blue Rhine Industries (BRI). Die Zusammenarbeit begann rund fünf Jahre vor Eröffnung. Daraus entstand eine Duty-Free-Landschaft, die überzogen von wellenförmig gebogenen digitalen Elementen ist.
Ei-förmige LED-Pforten
Am prominentesten sieht man die Wellenform an den Pforten zu den drei Duty-Free-Abteilungen. Die Eingänge, die etwas an die Form eines Eis erinnern, sind oberhalb der Shop-Schilder jeweils mit einem doppelt gekrümmten Screen verkleidet. Dies Maßanfertigung hat mit 1.200 Nits eine für einen Indoor Screen extrem großzügige Helligkeit. Unterhalb des Screens und rund um das Eingangsschild brachte Blue Rhine Industries längliche LED-Streifen an, die zusammen mit dem großen Screen dynamische Content-Sequenzen wiedergeben.
Innerhalb einer der drei Duty-Free Areas installierte der Integrator ein 80 Meter langes, flexibles LED-Band, das sich wellenförmig durch den Einkaufsbereich zieht. Das Band steckt in einem goldenen Gehäuse, das die Kabel auf der Rückseite versteckt. Lagardère nutzt es, um Werbung auszuspielen. Doch laut BRI dient es auch zur Wegeleitung und für Notfallmeldungen.
In diesem Video beschreibt Blue Rhine Industries selbst Einzelheiten über die beiden Sonderanfertigungen:
Statische Leuchtschilder in einheitlichem Design
Für alle digitalen Touchpoints richtete BRI für den Duty-Free-Betreiber ein cloudbasiertes CMS ein. Andere integrierte Lösungen, die BRI designte und fertigen ließ, sind eine beleuchtete 3D-Verkleidung aus Aluminium für die Ladenfronten, eine RGB-animierte Beleuchtung, ein BGM-Musiksystem – zentral oder individuell bedienbar – sowie statisches Signage für die F&B-Einheiten.
Und außerhalb des Duty-Free?
Derselbe Integrator war auch an einigen Installationen außerhalb des Duty-Free beteiligt: Einige der von BRI entworfenen Screens findet man über das gesamte Terminal verteilt. Darunter eine Reihe von Airside- und Landside-Screens mit IP65-Gehäusen, die somit wasser- und staubdicht sind und dem Klima in Abu Dhabi ganzjährig standhalten sollen.
Separat von diesen Touchpoints ist die digitale Passenger Journey: Die soll, sobald alle neun Touchpoints in Betrieb sind, komplett biometrisch ablaufen – vom Check-In bis zum Boarding. Nach Angaben des Flughafenbetreiber sind das so viele wie in keinem anderen Airport.
Der Bau an sich ist gigantisch: Mit 742.000 Quadratmeter Fläche und einer Kapazität von 45 Millionen Passagieren pro Jahr ist das Terminal A eines der größten weltweit. Die Bezeichnung „A“ wird übrigens bald Geschichte sein: Diesen Februar wird das Terminal zu Ehren des Gründervaters der Vereinigten Arabischen Emirate in Zayed International Airport umbenannt.