Eine Plattform für alles – diesen Trend stieß Samsung mit VXT in der Digital Signage-Welt an. Etwas ähnliches initiierte Kramer auf der ISE 2024 mit Panta Rhei für die ProAV-Welt. Panta Rhei ist das neueste Software-Angebot des israelischen Traditionsunternehmens, das in den vergangenen Jahren seinen Fokus auf die Themen AVoIP, Experience und Software verlagerte. Panta Rhei vereint alle drei.
Die Idee hinter Panta Rhei ist es, den gesamten AV-Lebenszyklus über eine einheitliche Plattform zu steuern. Mit der Plattform schlägt Kramer nun erstmals auch die Brücke zu AV-Steuerungssystemen von Drittanbietern wie Crestron. Grob gesagt vereint Panta Rhei Funktionen für Systemintegratoren, IT/AV-Manager und End-User. Die Plattform setzt sich aus sechs verschiedenen Services zusammen, die für die verschiedenen User-Gruppen designt sind.
Für End-User, IT und Integratoren
Das Besondere an Panta Rhei ist, dass es all diese User-Gruppen auf einmal bedient. Systemintegratoren können damit AV-Systeme konfigurieren; IT-Departments nutzen die Plattform beispielsweise für Remote Management und End User für ihre Meetings. Integrieren lassen sich nicht nur AV-Hardware von Kramer selbst, sondern auch von anderen Herstellern. Auch Software-Anwendungen lassen sich von Drittanbietern integrieren, wie zum Beispiel Crestron oder Collaboration-Plattformen wie Slack oder Teams. Das Ganze ist ein SaaS-Angebot und basiert auf einem Abo-Modell, das nach Services abrechnet. Die Anzahl der integrierten Geräte ist dabei egal.
Die sechs Services in Panta Rhei sind:
- Setup und Management: Systemintegratoren können AV-Systeme auf Panta Rhei konfigurieren und verwalten, sowohl vor Ort als auch remote.
- Monitoring und Support: Dieser Bereich ist hauptsächlich für IT/AV-Manager gedacht. Er umfasst Tracking, Monitoring und Health Reporting der einzelnen Systeme. Hier lassen sich auch bestehende IT-Supportsysteme integrieren.
- Analytics: Im Analytics-Bereich finden IT/AV-Manager zu jedem Gerät und Raum verschiedene Analytics-Dashboards. Hier können sie einsehen, wie stark Räume und Geräte in Nutzung sind. Das soll wiederum bei der Planung und Optimierung von AV-Ressourcen helfen.
- Session Manager: Der Session-Manager ist für den End-User gedacht und kommt während der tatsächlichen Nutzung eines Systems zur Anwendung. Über den Session-Manager können sie auf ihre Collaboration-Plattformen zugreifen. Hier integrierte Kramer auch zwei seiner eigenen Collaboration-Software-Angebote: Quicklaunch, über die man Meetings über mehr als 30 Collaboration-Plattformen starten kann, sowie VIA, Kramers hauseigene Präsentations-Lösung.
- AVoIP Manager: Der AVoIP-Manager ist eine cloud-basierte Anwendung, mit dem sich speziell alle AVoIP-Geräte eines Systems steuern lassen. Integriert werden können nicht nur die hauseigenen Kramer-Lösungen, sondern auch die von Drittanbietern.
- Administration: In diesem Bereich kann man User und Kunden Berechtigungen zuteilen.
Panta Rhei ist gewissermaßen eine Weiterführung der Strategie, die Kramer auf der ISE 2023 anstieß: Weg von Produkten, hin zu Experiences. Dafür hatte der damals neue CEO Gilad Yron angekündigt, 50 Prozent der R&D-Investitionen in Software fließen zu lassen. Ein Ziel war es, verstärkt Endkunden anzusprechen. Auf der ISE 2024 stellte Kramer mit Panta Rhei nun das Ergebnis dieser Investitionen vor.
Auf der Roadmap für 2024 steht, noch mehr 3rd-Party-Integrationen durchzuführen. 2025 will Kramer dann erweiterte Managed Services zur Verfügung stellen.