Im Studio Babelsberg, dem ältesten Großatelier-Filmstudio der Welt, werden hochmoderne Filme produziert. Mit 21 Ateliers und Studios, diversen Backlots und Außenkulissen auf über 173.000 Quadratmetern ist das Studio Babelsberg nicht nur das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt, es bietet auch vielseitige Möglichkeiten für Filmdrehs aller Art. Zum Beispiel findet sich in einer der Hallen ein detailgetreues 1:1-Mock-up der Berliner S-Bahn mit originalgetreuem Fahrgastraum und angrenzender Passagierplattform.
Doch auch ein solcher Drehort kann einen Außendreh, bei dem die Umgebungsatmosphäre eingefangen wird, oder eine Green-Screen-Produktion mit Post-Production nicht ersetzen. Vor diesem Problem stand auch Florian Frerichs, der im vergangenen Jahr seinen Film „Die Traumnovelle“ drehte, der auf dem gleichnamigen Buch von Arthur Schnitzler basiert. Denn eine entscheidende Szene spielt in einer fahrenden S-Bahn. Die Lösung: ein partieller Virtual-Production-Dreh mit The-Wall-LED von Samsung.
Nicht nur für große Budgets
Was bei High-Budget-Produktionen wie „The Mandalorian“ für Aufsehen sorgte, ist mit einer entsprechenden Lösung kleineren Produktionen zugänglich. Dank Virtual Production mit The Wall von Samsung konnte die entsprechende Sequenz komplett im Studio gedreht werden. Dabei wurde die LED-Wand s0 vor den Fenstern des S-Bahn-Dummies positioniert, dass die vorbeifahrende Landschaft realitätsgetreu simuliert werden konnte.
„Wir haben im Vorfeld die S-Bahn-Fahrt aus der Perspektive eines Fahrgastes gefilmt. So entstand ein realistischer Hintergrund für die Szene, die wir auf den LED-Wänden abspielen konnten. Selbst die Lichtreflektionen, die so von den Screens auf dem Gesicht des Darstellers sowie im S-Bahn-Dummie entstanden sind, haben ein authentisches Bild ergeben“, erklärt Sven Lehmann, Technischer Leiter bei der Produktionsfirma Warnuts Entertainment.
Zum Einsatz kam ein The-Wall-Display aus der speziell für Virtual Production konzipierten VCN-Reihe, die im vergangenen Jahr vorgestellt wurde. Bei der Traumnovelle entschied man sich für die Variante mit 1,6 Millimetern Pixelpitch.
„Virtual Production erobert die Filmindustrie immer mehr, kommt aber bisher vor allem in sehr großen Produktionen zum Einsatz. In der ‚Traumnovelle´ haben wir gezeigt, dass auch kleine und mittlere Produktionen vom Einsatz von LED-Wänden wie The Wall profitieren können. So lässt sich der Drehalltag ohne Qualitätsverlust einfacher gestalten. Diese Möglichkeiten möchten wir in Zukunft mit Partnern wie Samsung weiter nutzen und ausbauen“, erklärt Regisseur Florian Frerichs.