Oscar mit Virtual Production

Poor Things, Big LED

Emma Stone vor 600 Quadratmetern Infiled, gerendert durch Pixera: Mit Poor Things setzte einer der großen Oscargewinner 2024 auf Virtual Production mit LED.
Produktion von "Poor Things" mit LED-Hintergrund (Foto: Atsushi_Nishijima)
Produktion von „Poor Things“ mit LED-Hintergrund (Foto: Atsushi_Nishijima)

Bei den Oscar-Verleihungen am Samstag räumte neben „Oppenheimer“ vor allem der Film „Poor Things“ mit Emma Stone, Willem Dafoe und Marc Ruffalo ab. Die Dark/Gothic Comedy gewann die Trophäen für „Beste Kostüme“, „Bestes Make-up und Hairstyling“ und „Bestes Produktionsdesign“. Zudem gewann Emma Stone den Oscar als beste weibliche Hauptdarstellerin.

LED-Wall um ein Schiff

Um die skurrilen Traumwelten im Film passend darzustellen, setzte Regisseur Yorgos Lanthimos auf die gesamte Bandbreite – von gigantischen Sets und handgemalten Kulissen bis zu aufwendigen CGI-Animationen.

Und auch moderne Virtual-Production-Methoden wurden verwendet: Schlüsselszenen des Films – vor allem die auf einem Steampunk-inspirierten Dampfschiff – wurden dabei mit einem riesigen LED-Backdrop realisiert.

Hierfür errichteten ICT und Halostage in den Origo-Studios in Budapest eine 600 Quadratmeter große LED-Wand – 60 mal 10 Meter , für die sie Inti-LED-Wände von Infiled mit einem Pixelpitch von 2,6 Millimetern nutzten. Die LED-Wand wurde um das physische Set des Dampfers herum gebaut. An der Video- und LED-Integration waren außerdem die Unternehmen VHT und Winterbloom beteiligt.

„Es war ein riesiger Studioaufbau – ein komplettes zweistöckiges Schiff mit Möbeln, Gemälden und allem, was dazugehört… es war unglaublich“, sagt Adrian Weber, Virtual Production Supervisor/Operator des Films. „Der ganze Teil wurde auf der Bühne vor dem LED-Screen gedreht. Es gab viel Glas, einen glänzenden Boden, viele Reflexionen – alles, was [normalerweise] ein bisschen schwierig ist. Das Ergebnis war, dass man wirklich in die Welt des Films eintauchen konnte.“

Reflexionen sprechen für LED

Nach einem Bericht des American Cinematographer entschied man sich bei diesen Szenen für LED und gegen einen Greenscreen, da sich auf dem Schiff viel Glas und andere reflektierende Oberflächen befanden. Zudem war es die optimale Technologie, um den halb künstlichen Look des Wassers und des Himmels einzufangen. Sowohl vom Wasser als auch vom Himmel wurden verschiedene Setups designt, die dann miteinander kombiniert werden konnten.

Die Inhalte wurden dabei von vier speziell angefertigten Pixera-One-Medienservern gerendert. Die Gesamtauflösung der LED-Wand betrug 23K (23.040px × 3840px). Daher mussten die Hintergrundinhalte in vier Abschnitten gerendert werden musste, einer pro Pixera-One-Server.

Die Produktion von Poor Things wurde Ende 2021 abgeschlossen, wobei die virtuelle Produktion in weniger als vier Wochen gedreht wurde.

Virtual Production: Die Zukunft der Content-Produktion

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