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Projektion

Die fiktive 40-Meter-Welle 

"Die Welle" ist eine immersive Installation im ehemaligen Gas-Tank und heutigen Museum Gasometer Oberhausen. Besucher der aktuellen Ausstellung Planet Ozean können sich vor oder unter die Welle stellen. Durch eine Software-Anwendung von Garamantis werden sie sogar Teil der Wasserwelt.
Die Kuratoren der Ausstellung Planet Ozean ließen von Ars Electronica diese immersive Welleninstallation erstellen. (Foto: Isabel Schölmbauer)
Die Kuratoren der Ausstellung Planet Ozean ließen von Ars Electronica diese immersive Welleninstallation erstellen. (Foto: Isabel Schölmbauer)

Wie man fiktiv auf den Grund des Meeres tauchen kann, zeigt gerade die Ausstellung „Planet Ozean“ im Gasometer Oberhausen. Das zentrale Erlebnis ist eine audiovisuelle Installation, die sich „Die Welle“ nennt. Besucher können sich hier unter eine transparente Leinwand stellen, die von Projektoren bestrahlt ist. Über sich sehen sie dann Fischschwarme vorbeiziehen oder biolumineszente Algen schimmern. Durch ihre Bewegungen können sie mit dem Leuchten und den Meeresbewohnern interagieren.

Kreation von Ars Electronica aus Linz

Möglich macht das eine eigens entwickelte Software-Anwendung von Garamantis. Das Berliner Unternehmen ist auf solche Spezialanwendungen für immersive, interaktive Erlebnisse spezialisiert. Hier arbeitete das 2014 gegründete Tech-Start-up im Auftrag von Ars Electronica Solutions, die „Die Welle“ entwickelten. Ars Electronica produzierte auch die Videoanimationen, die in Echtzeit generiert sind.

Angeblich die höchste Indoor-Leinwand der Welt

„Die Welle“ besteht eigentlich aus zwei Teilen: der durchsichtigen Horizontalfläche und einer 40 Meter hohen vertikalen Leinwand – laut Ars Electronica die höchste der Indoor-Leinwand der Welt. Die beiden Flächen sind so ineinander verschachtelt, dass „Die Welle“ auf die Besucher zurollt, wenn sie davor stehen. Die Leinwände werden von insgesamt sieben 30.000-Lumen-Laserprojektoren von Epson bestrahlt. Die ganze Installation hat eine Auflösung von 60 Millionen Pixeln. Die Projektionsleinwände stammen vom österreichischen Unternehmen AV Stumpfl.

"Die Welle" in der Ausstellung Planet Ozean (Foto: Thomas Wolf)
„Die Welle“ in der Ausstellung Planet Ozean (Foto: Thomas Wolf)

„Wir wollen die Leute in einen Lebensraum entführen, der uns eigentlich völlig unbekannt ist“, sagt Nils Sparwasser, Kurator für „Die Welle“ dem SWR. „Wir wollen die Menschen mit einer Welle in die Tiefe reißen und ihnen dann diese faszinierenden Lebenswelten zeigen.“ Die Idee hat offenbar gefruchtet. Bereits in der ersten Woche soll die Ausstellung 20.000 Besucher gezählt haben. Damit erreichte das Gasometer einen Rekord, wie die Stadt Oberhausen auf Facebook verkündete.

Der Gasometer hat seinen Namen vom ursprünglichen Zweck des Gebäudes: Der Turm war einst ein riesiger Gas-Tank, der in den 1920ern errichtet wurde. Heute ist das Industriedenkmal die höchste Ausstellungs- und Veranstaltungshalle Europas. Die aktuelle Ausstellung Planet Ozean ist noch bis zum 30. Dezember 2024 geöffnet.

Der Gasometer in Oberhausen (Foto: Thomas Wolf)
Der Gasometer in Oberhausen (Foto: Thomas Wolf)
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