Während der Eurocis 2024 in Düsseldorf verlieh das EHI Retail Institut zum 17. Mal die Reta Awards: In fünf verschiedenen Kategorien wurden die besten Retail-Technology-Lösungen des Jahres ausgezeichnet. Jede Kategorie hat drei gleichplatzierte Gewinner:
Best Customer Experience
Die Kategorie „Best Customer Experience“ hat drei Gewinner, die alle mit autonomen Einkaufs-Konzepten punkteten:
Netto Marken-Discount führte ein bargeldloses Einkaufswagensystem mit App und NFC-Technologie ein. Zukünftig will Netto personalisierte Werbung in das System einbauen und Anreize für die Rückgabe der Einkaufswägen einführen.
Tegut wurde für sein autonomes Store-Format Teo ausgezeichnet, das es sowohl als freistehende als auch Indoor-Variante gibt. Einen ersten kassenlosen Fanshop führte auch die Eintracht Frankfurt Fußball AG im Deutsche Bank Park ein, der ebenfalls den Reta Award in dieser Kategorie erhielt.
Best Instore Solution
Douglas, E-Center Warnow Park und Leroy Merlin France sind die Gewinner im Bereich „Best Instore Solution“:
Douglas wurde für seinen Einsatz der Samsung XCover Phones als All-in-One POS-Geräte ausgezeichnet. Mit den Smartphone können Douglas-Mitarbeiter Girokarten-Zahlungen auf dem Shopfloor entgegennehmen. 2.500 dieser Geräte sind derzeit in Douglas-Filialen aktiv.
E-Center Warnow Park, der größte Edeka in Norddeutschland, implementierte Captanas Regalkamera-Lösung. Dieses System nutzt drahtlose Kameras und Sensoren, die Regaldaten in Echtzeit erfassen, um dann den Mitarbeitern über die Captanalive-App Aufgaben zu erteilen.
Die Baumarktkette Leroy Merlin France versah seine Produkte mit elektronische Etiketten, auf denen die Preise und andere Informationen angegeben sind. Die Etiketten sind mit einer App verbunden, die die Kunden zu den Produkten leitet und Bewertungen anderer Kunden anzeigt.
Best Enterprise Solution
Als „Best Enterprise Solution“ wurden die Mitarbeiter-Apps und Betriebs-Plattformen von Rewe, der Schwarz-Gruppe und Würth ausgezeichnet:
Rewe erhielt den „Best Enterprise Solution“ Award für seine neue Mitarbeiter-App, die gemeinsam mit Flip entwickelt wurde. Sie erlaubt die direkte Kommunikation zwischen Marktleitern, Mitarbeitern sowie der Zentrale und bietet Zugang zu Lernplattformen.
Die Schwarz-Gruppe wurde für ihre IOT-Schwarz-Plattform ausgezeichnet, mit der sich alle technischen Geräte in allen 13.000 Supermärkten in 32 Ländern verwalten lassen. Mehr als 500.000 Einzelgeräte sind derzeit an die Plattform angeschlossen.
Würth entwickelte seinen eigenen Sprach- und Chat-Assistenten Pico, der den Vertriebsmitarbeitern Informationen und Dokumente in Echtzeit bereitstellt. Pico unterstützt die Vertriebsmitarbeiter im Außen- und Innendienst und soll in Zukunft auch auf andere Bereiche wie Personal und Logistik ausgeweitet werden.
Best Connected Retail Solution
Die „Best Connected Retail Solutions“ stammen dieses Jahr von Benetton, der Edeka-Gruppe und Markant:
Die erste Gewinner-Lösung ist Cegid Retail von Benetton, eine cloud-native POS- und Unified-Commerce-Plattform. Benetton hat die Lösung weltweit im Einsatz, um seine Verkaufskanäle zu vereinheitlichen, das Inventar zu optimieren und die Interaktion mit der Marke zu personalisieren.
Die Edeka-Gruppe im Südwesten Deutschlands entwickelte eine modulare und skalierbare Plattform für seine unabhängigen Einzelhändler, die verschiedene Multi-Channel-E-Commerce-Aktivitäten abdeckt – darunter Click & Collect, Händlerzustellung, 24/7-Stores und Drive-Through.
Markant bietet mit einer neuen B2B-Plattform der FMCG- und DIY-Branche ein Ökosystem von Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Plattform soll Unternehmen vernetzen, den Austausch zwischen Unternehmen digitalisieren und mit branchenspezifischen Services die Effizienz zu steigern.
Best AI & Robotics Application
Die besten AI- und Robotik-Anwendungen stammen dieses Jahr von DM, Kaufland und Colruyt Lowest Prices Store:
Das Kassensystem im Colruyt Lowest Prices Store nutzt KI, um Produkte automatisch zu scannen, während die Mitarbeiter sie zwischen den Einkaufswägen umladen. Das System erkennt bis zu 85 Prozent der Produkte. Erste Tests mit Kunden sind im Gange, eine breitere Einführung ist geplant, wenn die Ergebnisse positiv ausfallen.
DM setzt in seinen Filialen Regal-Scan-Roboter von Ubica Robotics ein, die digitale Zwillinge der Ladenregale erstellen sollen. Damit will man die Produktverfügbarkeit verbessern und den Bedarf an manuellen Bestandskontrollen verringern. Geplant ist, die Zahl der eingesetzten Roboter bis Mitte 2024 auf 100 zu verdoppeln.
Kaufland hat in fünf von sechs Lagern ein automatisiertes Kommissioniersystem (AKA) eingeführt. Dieses System depalettiert halbautomatisch Kartons und Kisten, berechnet Mischpaletten für Filialbestellungen und transportiert die Artikel zu den Kommissionierarbeitsplätzen und Palettierrobotern.