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invidis Strategy Awards

Die 2024-Gewinner

Zum dritten Mal verleiht invidis im Rahmen des Digital Signage Summits die Strategy Awards. Dieses Jahr gibt es sieben Gewinner – unter ihnen: Deutsche Telekom mit PPDS, der DooH-Software-Spezialist Broadsign und Sphere Entertainment, die Betreiber der Las Vegas Sphere.
Die Gewinner der invidis Strategy Awards 2024 (Foto: Maarten Schuth/invidis/ISE)
Die Gewinner der invidis Strategy Awards 2024 (Foto: Maarten Schuth/invidis/ISE)

Innovative Ansätze und wegweisende Strategien – das vereint alle Gewinner der diesjährigen invidis Strategy Awards. Ob im Bereich Green Signage, Software oder DooH – sie alle setzen auf ihre Weise Maßstäbe für die Zukunft der Branche.

Gestern gab invidis die sieben Unternehmen und Individuen bekannt, die aus 21 Shortlist-Platzierten gewählt wurden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Digital Signage Summit Europe in München statt. Hier sind die Gewinner:

DooH & Retail Media: PPDS/Deutsche Telekom

Das Aufkommen von E-Paper-Displays hat in der Branche eine große Diskussion ausgelöst: Sind großformatige E-Paper-Displays lediglich kannibalisierte Screens? Oder können sie neue Märkte für Digital Signage eröffnen? Letzteres hat sich durchgesetzt: E-Paper ist zum Top-Thema geworden und treibt Überlegungen zu nachhaltigeren Displays voran.

Die Deutsche Telekom und PPDS sind Vorreiter bei der Einführung von „grünen“ E-Paper DooH-Displays in Verteilerkästen. In den kommenden Monaten werden in einem groß angelegten Proof-of-Concept-Projekt Philips Tableaux und verschiedene Eco Design Display-Technologien getestet. Der invidis DooH & Retail Media Strategy Award würdigt die Deutsche Telekom und PPDS für ihre technologische Vorreiterrolle im Bereich DooH und Retail Media.

Green Signage: Broadsign

Green Signage umfasst mehr als nur den Energieverbrauch und die Kreislauffähigkeit von Hardwarekomponenten. Software spielt eine immer wichtigere Rolle, und Digital Signage und DooH sind keine Ausnahmen. Die Treibhausgasemissionen von Rechenzentren steigen aufgrund der Rechenanforderungen von Cloud-Diensten und KI noch einmal an. Broadsign, der erste echte SaaS-Anbieter der Branche, geht mit gutem Beispiel voran, indem er die Praktiken der Green Software Foundation für umweltfreundlichere Software anwendet.

Die potenziellen Auswirkungen sind beträchtlich: Entwicklung kohlenstoff- und energieeffizienter Lösungen, Hosting in mit erneuerbaren Energien betriebenen Rechenzentren und Reduzierung von Data Travel. Wir würdigen Broadsigns Bemühungen und Vordenkerrolle, die zeigen, dass auch Softwareentwickler Verantwortung in der Bekämpfung des Klimawandels übernehmen können.

Engaging Experiences & Shared Spaces: The Sphere

Der diesjährige invidis Engaging Experiences and Shared Spaces Award hat einen klaren Gewinner: The Sphere in Las Vegas. Dieser Preis würdigt nicht nur die ikonische 16k x 16k große Medienfassade, die man für eine halbe Million USD pro Tag mieten kann, sondern auch die 14.900 Quadratmeter große transparente LED-Innenleinwand und 167.000 versteckte Lautsprecher.

Die Las Vegas Sphere hat verändert, wie Menschen Werbung sehen und mit ihr umgehen. Früher ging es rein um die Sichtbarkeit, jetzt müssen Marken erlebbar sein. Die Sphere ist eine logische Weiterentwicklung der ikonischen DooH-Standorte wie Times Square, Piccadilly Circus oder COEX in Seoul.

Software & Platforms: Visual Art

Die Entwicklung und Wartung einer Digital Signage-Plattform ist bereits komplex genug. Aber nichts ist so schwierig wie das komplette Neuschreiben einer Anwendung. Die meisten ISVs vermeiden diesen Reset aufgrund der damit verbundenen Investitionen und ziehen es vor, am bestehenden Code herumzubasteln. Visual Art hat jedoch den mutigen Schritt gewagt, eine vollständige Neuentwicklung  anzugehen. Mit einer Investition von über einer Million Euro und mehr als einem Jahr Entwicklungszeit schuf Visual Art ein neues CMS, das auf dem neuesten Service-Cloud-Tech-Stack basiert.

Anstatt eine neue Software zu kaufen, nutzte Visual Art 15 Jahre Erfahrung für die Entwicklung der neuen Anwendung. Das Ergebnis ist ein zukunftssicheres CMS, das die Anforderungen globaler Kunden erfüllt, die Retail-Media-Features integriert und sich remote bereitstellen lässt. Die derzeitige installierte Basis von 75.000 Playern wird bis Ende des Jahres vollständig per Fernzugriff auf die neue Softwareplattform umgestellt.

Wir sind beeindruckt, wie gut das Visual Art Signage Player CMS im Vergleich zu seinen Mitbewerbern im neuen invidis Software Compass abschneidet. Hut ab vor Visual Art – der invidis Strategy Award 2024 ist redlich verdient.

Industry Leadership: Trison

Seit seinen Anfängen hatte der Digital Signage-Markt keine echten paneuropäischen Champions. Es gibt viele Pure-Play-Integratoren, meist im Besitz von Private Equity, die die Marktführerschaft erreichen wollen und einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro anstreben. Trison hingegen baute eine globale Präsenz auf und wurde durch die Umsetzung von 2.500 Projekten pro Jahr zu einem zuverlässigen Partner für Digital Signage. Mit Niederlassungen in 12 Ländern bietet Trison nicht nur digitale Experience-Lösungen an, sondern entwirft, betreibt und liefert auch Inhalte für die Luxus- und Automobilbranche sowie andere Vertikalmärkte.

Trison ist ein Vorbild für den Aufbau eines internationalen Digital Signage-Players, der mit großen IT-Integratoren konkurrieren kann. CEO Alberto Caceres und sein Team haben sich auf den Ausbau der internationalen Präsenz, die Integration von übernommenen Unternehmen und die Entwicklung einer einheitlichen Unternehmenskultur konzentriert. Ihre Erfolge und ihr Potenzial haben L-GAM überzeugt, das Unternehmen Ende 2023 zu übernehmen – eine der seltenen M&A-Transaktionen der letzten Jahre.

Innovation: Samsung VXT

Um Digital Signage aus der Nische zu holen, braucht es Standards, einfache Geschäftsmodelle und ein einheitliches Nutzererlebnis. Samsung bietet mit VXT jetzt ein solches B2B-Massenprodukt an. VXT ist auf dem besten Weg, eine weltweit führende Digital Signage-Plattform zu werden.

Um den Markt zu erweitern, ist es nicht genug, sich nur auf spezialisierte Digital Signage-Integratoren zu verlassen. Auch IT-Integratoren ohne spezielle Digital Signage-Erfahrung müssen in der Lage sein, eine breite Palette standardisierter Digital Signage-Produkte anzubieten. Dazu gehören Hardware, Software und Dienstleistungen. Dies ist ein mutiger, aber notwendiger Schritt, um das volle Marktpotenzial auszuschöpfen.

Dieser disruptive Ansatz bringt neuen Wettbewerb ins Long-Tail-Geschäft. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass große Unternehmenskunden Software über einen App-Store abonnieren werden. Sie werden weiterhin mit spezialisierten Integratoren zusammenarbeiten. Diese können maßgeschneiderte Lösungen entwickeln und liefern, die mit komplexen Plattformen von Drittanbietern verbunden sind.

Doch um Digital Signage zu einem B2B-Massenmarkt zu machen, muss die Branche neue Wege gehen. Samsung hinterfragt etablierte Prozesse und Rollen in der Wertschöpfungskette, um das volle Potenzial von Digital Signage auszuschöpfen.

Rising Star: Nexmosphere

Nexmosphere, der diesjährige Gewinner des Rising Star, ist eigentlich schon seit geraumer Zeit im Geschäft. Gründer und Geschäftsführer Hubert von Doorne verfolgte die Vision „Ein Sensor auf jedem Screen“, lange bevor sie auch nur annähernd Realität wurde.

Das Verständnis des Raums, der Bewegungen und des Verhaltens rund um Digital Signage-Bildschirme ist entscheidend für personalisierte und ansprechende Erlebnisse. Dies umfasst Interaktionen in physischen Räumen und mit Objekten sowie das Sammeln und Bereitstellen von Daten in einer standardisierten Form, die in der IT- und Unterhaltungselektronikbranche als IoT bekannt ist.

Nexmosphere ist führend darin, Digital Signage intelligenter, interaktiver und dynamischer zu machen. Das Unternehmen ist ein Pionier in der Entwicklung professioneller Sensoren, Hubs und eines Ökosystems für Digital Signage. Diese Innovationen haben Nexmosphere den Titel invidis Rising Star 2024 eingebracht.

Special Award: Andy Bohli, Imaculix/Cingerine

Andy Bohli, CEO von Imaculix, ist dafür bekannt, konventionelle Branchen-Weisheiten in Frage zu stellen. Er liebt es, mit seinen Prognosen aufzumischen, wie dem Ende der Playlist oder dem Ende von Android für Digital Signage. Andy fordert uns ständig auf, ausgetretene Pfade zu verlassen und über den Tellerrand zu schauen. Er eine entscheidende Rolle dabei, uns Analysten und Beratern zu helfen, neue Trends zu erkennen und einzuordnen.

Disruption liegt in Andys DNA. Mit einer kleinen Linux-Box kann er alles steuern, von Digital Signage-Screens bis hin zu ganzen Kinocentern. Selbst im Bereich Retail Media entwickelt er schneller Lösungen als Vorschriften entstehen. Mithilfe von Sensoren, welche die soziodemografischen Merkmale der sich nähernden Kunden erkennen, spielt sein Mediaplayer in Millisekunden die richtige Werbung ab.

Wir ermutigen Andy, sich selbst treu zu bleiben. Die Digital Signage-Branche lebt von Querdenkern, Pionieren und Machern, die nicht zögern, Neues auszuprobieren. Deshalb geht der Special Award 2024 zu Recht an Andy Bohli.