Die bisherigen Großaktionäre JC Decaux und der belgische Finanzinvestor Pargesa/CNP hatten Ende Februar den möglichen Verkauf ihrer Anteile an APG bekanntgegeben. Zusammen hielten der weltgrößte Außenwerber und der belgische Finanzinvestor bisher 55 Prozent der APG-Anteile (invidis Bericht).
Nun melden die beteiligten Aktionäre einen ersten Teilverkauf: Die NZZ-Verlagsgruppe (Neue Zürcher Zeitung) erwirbt eine 25-Prozent-Beteiligung und wird strategische Aktionärin bei APG|SGA. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen den Parteien unterzeichnet. Die Aktien werden zu einem Preis von CHF 220 pro Aktie erworben.
Nach Abschluss der Transaktion in den kommenden Tagen wird die NZZ einen Anteil von 25 Prozent, JC Decaux SE von 16.44 Prozent und Pargesa Asset Management S.A. von 13.86 Prozent an der Gesellschaft halten.
Dazu Isabelle Welton, Präsidentin des Verwaltungsrats der NZZ: „Die NZZ fokussiert sich strategisch auf das Kerngeschäft Journalismus mit liberalem Kompass, getragen durch Erlöse aus Abonnements und Werbung. Mit der Transaktion beteiligt sich die NZZ am wachsenden Geschäft in Werbemärkten im Bereich Out-of-Home. Die APG|SGA und die NZZ sind zwei Premium-Marken, die im Schweizer Markt stark verankert sind, mit einer jeweils über hundertjährigen Geschichte. Wir sprechen dieselbe Sprache und teilen dieselben Grundwerte; wir stehen für Qualität, Relevanz und höchste Glaubwürdigkeit. Die zunehmende Digitalisierung der Werbemärkte bietet sowohl der NZZ als auch der APG|SGA zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten.“
invidis Kommentar
Mit der NZZ gewinnt die APG einen neuen nationalen Ankerinvestor, der für Qualitätsjournalismus steht und die Digitalisierung und Diversifikation der Medienbranche aktiv mitgestaltet. Mit einem Umsatz von CHF 250 Mio ist die NZZ Gruppe kleiner als die APG|SGA (CHF 311 Mio).
Bemerkenswert ist, dass nach der Übernahme von Goldbach, Neo und Clear Channel durch TX (TA Media) nun auch bei der APG|SGA eine Verlagsgruppe als Ankerinvestor eingestiegen ist. Viel Bewegung im Schweizer Out-of-Home-Markt – auch die Nummer 3 Livesystems wechselte 2021 Gesellschafter. In einem öffentlich heißumstrittenen Deal hatte die staatliche Schweizer Post den OoH-Anbieter übernommen.