Auf der Infocomm 2016 stellte Samsung die ersten Digital Signage-Displays mit Tizen OS vor (SSSP 4.0), ein Jahr nach dem Launch im Consumer Markt (invidis-Bericht). Tizen ersetzte damit das erste Smart-TV-Betriebssystem Orsay, das 2011 eingeführt worden war.
Als geschlossene Plattform folgte Orsay dem traditionellen TV-Modell – mit dem Schwerpunkt, Signale von jedem physischen Eingang einfach dem Nutzer über eine grafische Oberfläche zur Verfügung zu stellen, angereichert mit zusätzlichen Diensten und Funktionen, die vor der Auslieferung geplant, entwickelt und programmiert wurden.
Orsay war ein geschlossenes Betriebssystem, das vollständig von Samsung kontrolliert wurde – mit allen Vorteilen eines solchen Systems wie einfache Tests, Wartung und Qualitätsmanagement. Aber genau diese Exklusivität machte es externen Service und Softwareanbietern schwer und der Digital Signage-Branche unmöglich, Apps zu entwickeln.
Die Einführung von Tizen OS als offene Plattform war dagegen eine Revolution. Im Gegensatz zur geschlossenen Plattform kann der Open-Source-Quellcode freier geändert und verteilt werden. Tizen setzt auf standardisierte Schnittstellen und die Einführung von Standardtechnologien.
Mit Tizen OS (SSSP 4.0) konnten erstmals auch externe B2B-Anbieter wie die Digital Signage-Branche einfach neue Apps entwickeln auf Basis von öffentlich zugänglichen Entwicklungstools.
Ein erfolgreiches Ökosystem benötigt Offenheit
Der Erfolg scheint Unternehmen wie Samsung (Tizen), LG (WebOS) und anderen Displayanbietern (meistens Android) recht zu geben. Samsung konnte 270 Millionen Geräte mit Tizen OS verkaufen, der Großteil davon Consumer Devices. Aber ein paar Dutzend Millionen Smart-Signage-Screens sind auch darunter.
Im Gegensatz zur geschlossenen Plattform können ausgerollte Systeme remote mit neuen Funktionen und Apps erweitert werden. Tizen hat sich in der Digital Signage-Branche dank des hohen Marktanteils von Samsung zur führenden SoC-Plattform entwickelt. Auch wenn die Liebe und Leidenschaft von ISVs für Tizen sich auch acht Jahre nach Launch immer noch in Grenzen hält, geht an Tizen in der Digital Signage-Branche kein Weg vorbei.
Tizen OS ermöglich Samsung auch wiederkehrende Umsätze
Mit Tizen OS, das neben Consumer TVs und Smart Signage auch auf LED oder Smart Watches läuft, können Samsung und Partner auch einfacher wiederkehrende Umsätze generieren. Ob DooH- und Retail-Media-Network-Umsätze mit Samsung Ads (in Nordamerika) oder mit der neuen Smart-Signage-Plattform VXT.
Auch die Entwicklung und Integration vieler neuer Tizen-basierter AI-Funktionen soll das Funktionsangebot von Samsung bald erweitern. Eine Plattform mit riesiger installierter Basis aber mit nur wenigen Versionen wie Tizen vereinfacht die Entwicklung. Auch ein Grund, warum Google die Ökosysteme ChromeOS und Android weiter zusammenbringt, denn AI-Entwicklung ist aufwändig und sie muss schnell realisiert werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.