In der vergangenen Woche wurde erstmal die Wahl zur Miss AI durchgeführt, ausgezeichnet wurde Kenza Layli. Die gekrönte Miss AI ist kein echter Mensch, sondern computergeneriert. Die Miss-AI-Auszeichnung erhielt allerdings die Schöpferin Zara Shatavari, die mit KI-Bildprogrammen wie Midjourney oder Dall-E die in ihren Augen perfekte Influencerin erschaffen hat.
Doch GenAI ist nicht nur etwas für Nerds und Computer-Künstler, sondern verändert zunehmend auch die Content-Erstellung für Kampagnen, unter anderem für Digital Signage. Die spanische Modemarke Mango hat erstmals eine Kampagne erstellt, die vollständig durch generative KI generiert wurde. Alle Motive für die Mango Teen Sunset Dream Collection wurden mit AI-Tools erstellt.
Eine Vielzahl interner Teams arbeiteten bei der Entwicklung der Kampagne zusammen, darunter unter anderem Design, Kunst und Styling von Mango Teen, Daten- und KI-Modelltraining sowie das Fotostudio. Der Erstellungsprozess begann mit dem Aufnehmen von echten Fotos jedes Kleidungsstücks der Kollektion.
Unter Nutzung der echten Fotos wurde ein generatives KI-Modell trainiert, um zu lernen, wie Bilder generiert werden, indem die echten Kleidungsstücke auf einem Modell positioniert werden. In dieser Phase bestand die größte Herausforderung darin, Bilder mit redaktioneller Qualität ähnlich einer Modekampagne zu erzielen und gleichzeitig die Eigenschaften des Kleidungsstücks und des Modells beizubehalten. Nachdem die Bilder schließlich mit KI generiert worden waren, wählte, retuschierte, bearbeitete und masterte das Mango-Team die Bilder im Fotostudio.
AI nicht nur für Content Erstellung
Für Mango ist die Entwicklung und Nutzung von Generative AI ein strategisches Ziel. Seit 2018 wurden mehr als fünfzehn Machine-Learning-Plattormen entwickelt, die künstliche Intelligenz an verschiedenen Punkten der Wertschöpfungskette anwenden, beispielsweise in den Bereichen Preisgestaltung und Personalisierung.
Mango verwendet auch eine bildgenerative KI-Plattform, um dem Design- und Produktteam zu helfen, Inspiration zu suchen, indem es sich verschiedene Konzepte ansieht, um gemeinsam Drucke, Stoffe und Kleidungsstücke zu erstellen und Inspiration für Schaufensterdekoration, Architektur und Innenarchitektur zu suchen. Weitere bemerkenswerte Plattformen sind die Preispolitik; die Produktempfehlungsplattform für Kunden; sowie seine Präsenz in mehr als sechzig Ländern und in mehr als zwanzig Sprachen, um den Kundenservice zu verbessern.
Dass es nicht bei einer einmaligen Aktion bleibt, hat Mango neue Produktionsprozesse aufgelegt, um Generative AI auf breiter Basis einzusetzen.
Nicht nur im Fashionbereich wird GenAI eingesetzt, auch Ikea ist sehr aktiv. Bereits mehr als die Hälfte aller Kundenanfragen werden automatisch durch einen GenAI-Bot beantwortet. Für die Entwicklung von Digital Signage-Content kann GenAI die Produktionskosten erheblich reduzieren. Es bleibt abzuwarten, wie andere Marken und Einzelhandelsunternehmen nachziehen werden.