Elevision

DooH im Wolkenkratzer

Mit all seinen Wolkenkratzern und Türmen ist Dubai der ideale Ort für DooH-Displays im Aufzug. Elevision hat darauf ein erfolgreiches Geschäftsmodell aufgebaut.
Elevision vermarktet DooH für Premium-Aufzüge in Dubai. (Foto: Elevision)
Elevision vermarktet DooH für Premium-Aufzüge in Dubai. (Foto: Elevision)

2011 fing bei Elevision alles an – mit einer Geschäftsvision von Founder und CEO Niall Sallam. „Die Inspiration kam in Kanada, als er dort ein DooH-Aufzugnetzwerk erlebte“, erzählt dessen Bruder Eamon Sallam, Co-Founder und Chief Operating Officer. Heute, nach 13 Jahren, ist Elevision Dubais führender Netzwerkbetreiber von digitaler Werbung im Aufzug.

DooH im Aufzug hat seine eigenen Gesetze, doch bei Elevision werden diese Gesetze geschickt genutzt. „Unser USP ist die Zielgruppen-Demographie“, sagt Eamon Sallam. Elevision spricht Premium-Kunden in Wohn- und Geschäftsgebäuden an.

Und dafür ist Dubai der perfekte Ort mit seinen vielen Hochhäusern, die zig Stockwerke in die Höhe ragen. Damit ist eine relativ lange Verweilzeit der Kunden gesichert. Und je höher die Gebäude, desto finanzkräftiger oft auch das Publikum. Die klare Einteilung  in Wohn- und Geschäftsgebäude bietet eine zusätzliche Zielgruppensegmentierung.

Daher ist auch eine genaue Datenauswertung wichtig. „Wir haben ein robustes Datenmessmodell ausgearbeitet“, betont der Co-Founder. Dafür arbeitet Elevision mit drei Data-Dienstleistern zusammen.

101 Stockwerke mit DooH

Mittlerweile hat das Business auch die nötige Skalierung erreicht. Mit mehr als 1.700 Elevator-Screens in Dubai und Abu Dhabi erreicht Elevision eine halbe Million Captive Audience pro Tag.

Basierend auf dem 4-Minuten-Loop liefert jede Kampagne 1,5 Impressionen pro Tag an jeden einzelnen Zuschauer an den Zielorten. „Wenn also ein Werbetreibender unser gesamtes Aufzugsnetzwerk mit 515.000 Zuschauern anspricht, würde er etwa 750.000 Impressionen pro Tag erzielen“, rechnet Eamon Sallam vor.

"Wenn ein Werbetreibender unser gesamtes Aufzugsnetzwerk mit 515.000 Zuschauern buxht, würde er etwa 750.000 Impressionen pro Tag erzielen." - Eamon Sallam, COO von Elevision (Fotos: Elevision)
„Wenn ein Werbetreibender unser gesamtes Aufzugsnetzwerk mit 515.000 Zuschauern buxht, würde er etwa 750.000 Impressionen pro Tag erzielen.“ – Eamon Sallam, COO von Elevision (Fotos: Elevision)

Das höchste Gebäude im Elevision-Inventar ist übrigens der Princess Tower: Das Wohnturm mit 101 Stockwerken ist das drittgrößte in Duabi und auf Platz 36 in der Weltrangliste der höchsten Gebäude. Elevision betreibt hier 8 Elevator-Screens.

Gebäude-Akquise eine Kunst für sich

Technisch gesehen ist Elevator-DooH eine Herausforderung: Das System muss mit viel Staub kämpfen. Zudem muss die Datenübertragung in den Fahrstuhl funktionieren; Elevision löst das mit einem Wireless-System. Doch die Konnektivität muss permanent gewährleistet sein – aber ohne mit dem Datennetz des Gebäudes zu interferieren.

Doch bevor die Technik gemeistert ist, muss sie erst einmal installiert werden: Die Erweiterung des Netzwerks und das Gewinnen von Gebäudebesitzern für den Rollout ist eines der Hauptaufgaben bei Aufzugs-DooH. „Die Gebäude-Akquise ist eine Kunst für sich“, sagt Eamon Sallam. Elevision arbeitet mit führenden Immobilien-Entwicklern in Dubai zusammen, darunter Emaar, DIFC, JBR und Nakheel.

Elevision-Screen in einem Aufzug (Foto: Elevision)
Elevision-Screen in einem Aufzug (Foto: Elevision)

Für Elevision ist es wichtig, die Gebäude-Besitzer als Partner ins Boot zu holen und ihnen Zugang zu den Screens zu verschaffen. Diese können die Screens für sich als Nachrichtenplattform nutzen.

Expansion nach London

Mit dem Erfolgskonzept expandiert Elevision auch außerhalb der UAE: In London startet das Unternehmen mit einer Verwaltungseinheit von 63 Gebäuden mit insgesamt 110 Screens, die diesen Sommer live gegangen sind.

London – eine weitere Metropole mit hohen Gebäuden, die das Business-Modell Elevator-DooH unterstützen. Doch schränkt Eamon Sallam ein, dass selbst in London die durchschnittliche Stockwerkzahl deutlich geringer ist. Aber: „Die Aufzüge in Dubai sind deutlich schneller.“ Somit bekommt auch die Audience in London genug Screentime, dass das Business-Modell sich lohnt.

Die Expansion bedeutet aber nicht, dass der Heimatmarkt abgegrast ist, wie der COO betont: „Der UAE-Markt hat immer noch massives Potenzial. Von der Marktpenetration her könnten wir hier unsere Arbeit leicht vervierfachen.“

DooH-Potenzial in Dubai

Generell ist DooH in Dubai auf dem aufsteigenden Ast. Die Außenwerbung generell wuchs um rund 25 Prozent, Digital-out-of-Home erfährt ebenfalls steile Wachstumskurven. „Die meisten der großen Werbekunden wenden sich DooH zu”, sagt Eamon Sallam.

Großformat-DooH befindet sich ebenfalls im Portfolio von Elevision. (Foto: Elevision)
Großformat-DooH befindet sich ebenfalls im Portfolio von Elevision. (Foto: Elevision)

In Sachen Programmatic und Measurement liegt der Markt noch etwas hinter dem Durchschnitt, doch das soll sich ändern, wenn es nach Elevision geht. „Wir haben die erste programmatische Kampagne in Middle East gefahren“, sagt Eamon Sallam stolz. Unter anderem dafür arbeitet Elevision seit 2019 mit der Broadsign-Lösung.

Neben Aufzug-DooH hat Elevision außerdem ein Large-Format-DooH-Netzwerk aufgebaut. Es umfasst knapp knapp 110 Screens; gerade ist man dabei, ein weiteres Netzwerk im Commercial-Bereich umzusetzen – wieder für Premium-Zielgruppe. Es geht also nicht nur im Fahrstuhl weiter aufwärts für Elevision.