Vodafone errichtete in seiner Deutschlandzentrale in Düsseldorf ein eigenes XR-Studio. Hier produziert der Mobilfunkkonzern nun seinen Marketing- und Kommunikations-Content komplett inhouse. Statt vor einem Greenscreen entstehen die Produktionen jetzt vor einer Samsung-LED-Wand mit Live-Rendering wie in einem Filmstudio.
Um das 300 Quadratmeter große Studio im Campus unterzubringen ließ Vodafone ungenutzte Seminarräume umbauen. Die größte Herausforderung war dabei, mit dem beschränkten Raum und der geringen Deckenhöhe von drei Metern umzugehen. Schließlich plante man eine konkav gebogene, knapp 15 Meter breite und drei Meter hohe LED-Wall. Der Screen weist auf der gesamten Länge eine Krümmung von 90 Grad auf und stellt somit einen Viertelkreis dar. So konnte man einen möglichst großen virtuellen Raum schaffen.
LED mit 1,5 Millimeter Pixelabstand
Die Planung und Installation übernahm Sigma System Audio-Visuell, die seit 2000 die Medientechnik des Kommunikationskonzerns betreuen. Sigma verwendete LED-Cabinets Typ IE015R von Samsung mit einem Pixelpitch von 1,5 Millimetern. Bestehend aus insgesamt 18 Millionen Pixeln kommt der Screen auf die neunfache FullHD-Auflösung. Des weiteren verfügen die Panels über einen maximalen Helligkeitswert von 1000 Nits und ein Kontrastverhältnis von 6000:1.
Für die Gesamtfläche von 42 Quadratmeter verbaute man 81 Cabinets. Sigma montierte sie hochkant in einem vertikalen Winkel von drei Grad zueinander. Das Grundgerüst bildet eine entsprechend gebogenen Aluminium-Unterkonstruktion.
Mit diesem Screen als Kulisse produziert Vodafone nun Produkt-Fotoshootings, Videos für Social Media und Live-Streamings. Aber auch virtuelle Pressekonferenzen oder Town Hall Meetings mit dem Management finden hier statt. Auch für die Tiktok- und Youtube-Kanäle mit von Vodafone wird mittlerweile Content vor Ort produziert. Dazu lädt Vodafone auch regelmäßig Influencer in das Studio ein.
Die Umstellung vom Greenscreen ging dabei schnell. Timo Nemitz, Manager Digital Solutions bei Vodafone Deutschland, sagt: „Insbesondere unser Vorstand sowie das Management-Team agieren jetzt viel natürlicher vor der Kamera. Die Samsung LED-Wand stellt einen Rahmen zur Verfügung, an dem sie sich orientieren können. Bei anspruchsvollen Präsentationen bekommen wir so sehr viel mehr Dynamik in die Darstellung, wodurch die zugeschalteten Teilnehmenden viel aufmerksamer sind.“
Festes Inhouse-Team für das Studio
Eine weitere positive Auswirkung des Inhouse-Studios ist laut Tim Nemitz die Kostenersparnis: „Selbst kurz- bis mittelfristig entstehen für uns durch das hauseigene Studio enorme Ersparnisse, da wir alles inhouse produzieren können. Wir sind unabhängig von den Kapazitäten externer Dienstleister*innen.“
Das Studio wurde so angelegt, dass bis zu 50 Zuschauer Platz finden. Damit sind auch klassische Live-Events, die weltweit gestreamt werden können, ohne lange Vorbereitungszeiten möglich. Auch für die Ad-Hoc-Krisenkommunikation ist das Studio ausgelegt, da sich stets Personal vor Ort befindet. Ein voll ausgestatteter Schnitt- und Regieraum ergänzt das hybride Studio.