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EV-DooH

Jolt startet großen Kanada-Rollout

Der australische Ladesäulen-Anbieter Jolt startet in Kanada mit 5.000 Standorten. DooH-Werbung soll die kostenlosen 7 kWh pro Ladevorgang finanzieren. Ein nicht ganz risikofreies Konzept.
Jolt rollt ein neues EV-DooH-Netz in Kanada aus. (Foto: JOLT)
Jolt rollt ein neues EV-DooH-Netz in Kanada aus. (Foto: JOLT)

DooH soll es finanzieren: Das australische EV-Charging-Unternehmen Jolt rollt 5.000 Standorte in Kanada aus. Dabei überträgt Jolt das Konzept aus den drei Märkten, in denen das Unternehmen bereits aktiv ist – Australien, UK und Neuseeland. Für die Elektroauto-Fahrer gibt es 7 Kilowattstunden oder 40 bis 50 Kilometer Reichweite umsonst. Das Freikontingent sollen die DooH-Screens, die in den Ladern integriert sind, wieder reinspielen.

An diesem Konzept sind andere Anbieter bereits gescheitert – allen voran der US-amerikanische Volta, der als erster DooH-Screens mit Ladesäulen kombinierte. Jolts Vorgehen unterscheidet sich dadurch, dass nur ein Teil der Energie umsonst ist – dafür müssen sich die Fahrer aber in der Jolt-App registrieren. Das Unternehmen sieht seinen Vorteil also ganz klar in den First-Party-Daten, die es dadurch besitzt. Die bekommen Werbetreibende zur Verfügung, um sowohl auf den DooH-Screens als auch in der App zu werben, in der ebenfalls Werbeslots eingebaut sind.

Die ersten Jolt-Ladesäulen in Kanada stehen seit dieser Woche im Ort Richmond Hill im Großraum Toronto. In den kommenden Monaten sollen mehrere Hundert weitere entstehen. Der Rollout soll der kanadischen Regierung helfen, ihr Ziel zu erreichen, 200.000 öffentliche Ladestationen bis 2030 zu errichten.

invidis Kommentar

Das Geschäftsmodell von DooH und EV-Ladestationen stößt weiterhin auf gemischte Erfolge. Das deutsche Start-up Numbat, das DooH-Screens als Zusatzeinnahmen nutzte, meldete erst kürzlich Insolvenz an. Jolt setzt auf ein Teilkostenmodell und die Nutzung von First-Party-Daten. Dadurch kann perspektivisch ein interessantes Werbenetzwerk entstehen. Die Herausforderung, das Konzept Ladenetzwerk nachhaltig profitabel zu gestalten, bleibt bestehen.

EV-DooH: Erfolgsfaktor Sichtbarkeit