Vor zehn Jahren wurde das Konzept Delivery-Roboter in Estland von Starship erstmals getestet. Seitdem sind tausende von vielrädrigen Robotern mit Last-Mile-Lieferungen in Europa und Nordamerika unterwegs. Besonders erfolgreich sind die Liefer-Roboter auf mehr als 50 Universitäts-Campus, wo Essens- und Lebensmittelbestellungen ausgeliefert werden. Der Sweetspot der Roboter sind Liefergebiete von bis zu 5 Kilometern Radius.
Die Roboter sind zu Social-Media-Stars geworden, und die Werbeindustrie beginnt die Roboter für sich zu entdecken. Schließlich bewegen sich die halbautonomen Systeme auf Rädern meist in stark frequentierten Bereichen. Auch im Jahr 2024 können sie noch immer eine Menge neugieriger Zuschauer anziehen.
Nicht nur kann die Außenseite beklebt, die Fahrzeuge mit Flaggen und die Displays bespielt werden, die Roboter können auch mit koordinierten Fahrten und Erlebnissen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Außerdem erheben die Robotersensoren eine Tonne an Daten, die für die Vermarktung zur Verfügung stehen.
Kiwibot übernahm nun für 25 Millionen US-Dollar den auf Roboter-Werbung spezialisierten Anbieter Nickelytics, die Roboter-Wrapping mit Datenanalyse verbinden. Insbesondere die mehr als 2000 Roboter an über 50 Universitäten sollen so besser vermarktet werden können. Eine weitere Umsatzquelle für die üblicherweise in Delivery-as-a-Service betriebenen Lieferroboter.
Auch in Europa werden Lieferroboter eingesetzt – nicht nur in der estnischen Hauptstadt Tallinn, wo Starship beheimatet ist – sondern auch in über einer Dutzend Innenstädte in Finnland. Dort kooperiert Starship mit einer finnischen Supermarktkette. Auch in Krankenhäusern und Werksgeländen werden die Roboter zunehmend eingesetzt – bisher allerdings ohne Außenwerbung.