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Zugauslastung

S-Bahn Berlin testet Echtzeit-Anzeige

Fahrgast-Displays in Berlin zeigen jetzt Echtzeit-Infos: Ein Ampelsystem stellt die Auslastung einfahrender Züge dar. Die DB und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg investierten dafür 900.000 Euro.
Grün, gelb, rot - ein Ampelschema zeigt auf Fahrgast-Displays der Berliner S-Bahn die Auslastung an. (Foto: Tom Hartung)
Grün, gelb, rot – ein Ampelschema zeigt auf Fahrgast-Displays der Berliner S-Bahn die Auslastung an. (Foto: Tom Hartung)

Die S-Bahn-Berlin liefert jetzt Echtzeit-Infos über die Auslastung ihrer Züge: An sechs Bahnhöfen zeigen seit dieser Woche die Displays an den Bahnsteinkanten im Ampelsystem an, wie viele Menschen sich in den Wägen der nächsten S-Bahn befinden. Zusätzlich sehen Fahrgäste die Auslastung auch auf den Displays innerhalb der Züge sowie in ihrer DB-App. Die Echtzeit-Anzeige ist bereits seit Anfang 2023 auf Pilotstrecken der Deutschen Bahn im Einsatz und wird seitdem sukzessive ausgeweitet.

Fahrgastanzeigen: Auslastung in Echtzeit

Lichtsensoren auf den Strecken

„Lightgate“ nennt die Deutsche Bahn das System. Es basiert auf Lichtsensoren, die im Gleisbereich installiert sind und die Auslastung in den vorbeifahrenden Wagen scannen. Daraus ergibt sich laut DB ein Messwert mit 90 Prozent Genauigkeit, der für die dreistufige Ampelskala locker ausreichen soll. Für den Pilotversuch in Berlin installierte die S-Bahn zehn Sensoren zwischen Jannowitzbrücke und Hauptbahnhof sowie zwischen Tempelhof und Neukölln. Sie liefern Auslastungsdaten für Züge aus beiden Richtungen an den Bahnhöfen Alexanderplatz, Hackescher Markt, Friedrichstraße und Hermannstraße sowie für die Züge in Richtung Westen in Bellevue und Hauptbahnhof.

Durchfährt der Zug die Lichtschranke, erkennt das System, wie gefüllt ein Wagen bereits ist. (Foto: VBB/S-Bahn Berlin)
Durchfährt der Zug die Lichtschranke, erkennt das System, wie gefüllt ein Wagen bereits ist. (Foto: VBB/S-Bahn Berlin)

Durch die Echtzeit-Anzeige sollen Fahrgäste gezielter und damit schneller einsteigen können, was nach Vorstellung der Bahn das gesamte Zugsystem pünktlicher machen soll. Denn Verzögerungen beim Ein- und Aussteigen sind der Hauptgrund für Haltezeitüberschreitungen. Die Auslastungsdaten will die DB zudem auch in die Planung von künftigen Verkehren oder Bus-Ersatzverkehren einfließen lassen.

Die Deutsche Bahn und die Länder Berlin und Brandenburg investieren rund 900.000 Euro in das auf mehrere Jahre angelegte Pilotprojekt. Während dieser Phase wollen die Projektpartner laufend die Datenqualität prüfen und Streckenabschnitte für weitere Lightgate-Sensoren evaluieren.

Der Test von Lightgate erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und im Rahmen des Projekts Safira, das die Fahrgastinformation und Reisendenlenkung auf Basis von Auslastungsdaten erforscht. Das System wurde bei der S-Bahn Hamburg entwickelt und wird dort seit Januar 2023 ausgeweitet.

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