ARHT Media mit Sitz in Toronto meldete Insolvenz an: Das Start-up hatte sich die letzten zehn Jahre der Entwicklung von Hologramm-artigen Displays verschrieben. In Wirklichkeit sind das lebensgroße LCD-Display-Kabinen, die Menschen dank volumetrischer Videoaufnahmen und trickreicher Beleuchtung optisch an andere Standorte beamen. Wie invidis-Contentpartner Sixteen-Nine aber berichtete, scheiterte ARHT daran, die Displays auf dem Mainstream-Markt zu etablieren.
Zu hoch waren letztlich die Kosten und der operative Aufwand für die Kombi aus Videoaufnahme-Equipment und Display-Kabine. Zwar sagt das Unternehmen in seiner Insolvenz-Mitteilung, man habe die Kostenstruktur der Hardware senken können, doch konnte für eine breitere Markteinführung keine neue Finanzierungsrunde gewinnen. Daraufhin entließ ARHT Media alle Mitarbeiter und stellte den Betrieb ein.
Die Insolvenz betrifft auch die Tochtergesellschaften: ARHT Media USA, Inc. (Kalifornien), Be There Networks Inc. (Kalifornien), ARHT Media UK Limited (Vereinigtes Königreich), ARHT Media Singapore Pte Ltd. (Singapur) und ARHT Asia Limited (Hongkong). Auch der Vorstand von ARHT trat zurück.
Der wohl prominenteste Anwender der ARHT-Lösung war der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj, der dank der Hologramm-artigen Technologie im Juni 2022 auf vier Tech-Konferenzen gleichzeitig sprechen konnte. In Deutschland war das kanadische Unternehmen erst dieses Jahr eine Kollaboration mit dem Fraunhofer Institut eingegangen, das die Technologie in seinem Nürnberger Retail-Innovationslabor Josephs testete. In Kooperation mit dem Möbelhändler Cairo nutzte man es für das Pilotprojekt „Hologramm-Verkäufer“.