Im Vorlauf zur japanischen IT-Messe Ceatec, die kommende Woche in Tokyo stattfindet, wurde Sharp mit dem Ceatec Award für das E-Ink-basierte E-Poster ausgezeichnet. Das Outdoor-fähige Display im DIN A0 Format lässt sich vollständig autark und kabellos betreiben.
Integriert in ein IP65-geschütztes Gehäuse wurden vier Outdoor-fähige E-Paper-Displays. Ausgestattet mit Solarpanel und Batterie liefert das Sharp-E-Poster autonom den Strom, der für Content-Aktualisierung und Beleuchtung am Abend benötigt wird. Ein enormer Vorteil für Out-of-Home-Anbieter, Stadtwerke und die öffentliche Hand, denn Kosten für Anschlussarbeiten stehen oft in keinem Verhältnis zu Investitionen und potenziellen DooH-Erlösen.
Das E-Poster – das zunächst für den japanischen Markt entwickelt wurde – nutzt LTE-M-Technologie und ermöglicht so eine Kommunikation mit geringem Stromverbrauch. Auch in Katastrophenfällen soll das E-Paper sicher funktionieren, da das Modem Mobilfunkfrequenzen nutzt, die für den Betrieb in Notlagen priorisiert werden.
Aus Vier mach Eins
Sharp setzt beim E-Poster auf vier E-Ink-basierte EPDs, die dank Eizo-Technologie mit sehr dünnem Bezel auskommen. E-Ink plant bereits für zukünftige EPD-Generationen mit rahmenlosen E-Paper-Displays. Dazu entstehen in China neue Produktionsanlagen, die im Frühjahr 2025 ihren Betrieb aufnehmen sollen.
Aus deutscher Sicht haben DIN A0-Poster den unschätzbaren Vorteil, dass die Displayfläche von 84,1 mal 118,9 Zentimetern genau einer Fläche von 0,999949 Quadratmetern entspricht. DooH-Screens unter einem 1 Quadratmeter, was 16 Blättern im DIN A4-Format entspricht, sind in Deutschland in der Regel genehmigungsfrei.
Auch wenn das DooH-Establishment mit E-Paper (EPD) teilweise noch fremdelt – ohne Bewegtbild und Farbechtheit keine seriöse DooH-Technologie – werden EPDs zu einer interessanten Ergänzung zu LCD und LED im öffentlichen Raum. Der extrem niedrige Stromverbrauch spricht für sich, es fehlen noch jedoch größere Formate. Und der Preispunkt ist zur Zeit noch zu hoch.