Anzeige
Europa-Reise

Green Signage für Smart Cities

Digital Signage-Netzwerke helfen Städten bei der Transformation zur Smart City - das zeigte eine Reise durch Europa. Doch dabei sollte Green Signage immer mitgedacht werden.
Digital trifft Green: Digital Signage-Screen in Raesfeld (Foto: Gemeinde Raesfeld)
Digital trifft Green: Digital Signage-Screen in Raesfeld (Foto: Gemeinde Raesfeld)

Die kürzlich zu Ende gegangene europäische Sommersaison hat mir erneut gezeigt, dass Digital Signage inzwischen ein fester Bestandteil der urbanen Landschaft geworden ist, sei es für Werbung, als Wegweiser oder als Bürgerinformationszentrum.

Auf einer 3.900 Kilometer langen Reise von Skandinavien bis in den Südwesten Europas konnte ich in kleinen und großen Städten beobachten, wie unterschiedlich Digital Signage eingesetzt wird und wie es dazu beiträgt, unsere Städte smarter, zugänglicher und wahrscheinlich auch ein wenig nachhaltiger zu gestalten.

Über den Autor

Daniel Oelker ist der Green Signage-Experte von invidis. Der invidis impact-Partner und ehemalige Zetadisplay-CCO analysiert die Branche hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsauswirkungen und schreibt regelmäßig über die Fortschritte auf invidis.de.

Beginnen wir oben auf der Karte: Die nordischen Länder legen traditionell großen Wert auf Nachhaltigkeit und Smart Cities. Infolgedessen hat die dänische Hauptstadt Kopenhagen intelligente LED-Straßenschilder installiert, die ihre Helligkeit je nach Umgebungslicht und Verkehrsbedingungen anpassen.

Diese Screens sind Teil der „Smart City“-Initiative der Stadt, die darauf abzielt, den Energieverbrauch zu senken und die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Kopenhagen gilt als eine der lebenswertesten Städte, und die Förderung Digitalisierung und Nachhaltigkeit steht im Zentrum dieser Strategie.

Von Deutschland nach Spanien

Auf unserer Fahrt durch Deutschland nach Spanien und Portugal machten wir Halt in Raesfeld, einer kleinen Stadt nahe Münster. Überraschenderweise wurde dort in der Nähe der Hauptattraktion, dem Schloss, eine Outdoor-Display-Anlage installiert. Hier liegt der Fokus mehr auf klassischem Wayfinding: Touristen und Bürger werden mit einer digitalen Infotafel geführt, die Stadtinformationen mit Kalender-, Karten- und Suchfunktionen kombiniert.

Viel weiter südlich, in Barcelona, der Heimatstadt der ISE, wurde intelligente digitale Beschilderung bereits seit mehreren Jahren in die Infrastruktur integriert. Diese Screens sind energieeffizient, nutzen LED-Technologie und sind mit dem IoT-Netzwerk der Stadt verbunden. Sie bieten den Bewohnern und Touristen Echtzeitinformationen, darunter Verkehrsupdates, Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs und Notfallmeldungen.

Zwei Stunden nördlich von Sevilla, in der historischen Stadt Cáceres, stehen die Ambitionen für eine Smart City noch aus. Hier dominiert bei den bestehenden Digital Signage-Anlagen eher der visuelle und emotionale Effekt, mit dem offensichtlichen Ziel, die Touristen der Stadt zu verzaubern.

Digital Signage-Screen Caceres, Spanien (Foto: invidis)
Digital Signage-Screen Caceres, Spanien (Foto: invidis)

Wenn ich einen gemeinsamen Nenner der bereisten Länder sehen könnte, wäre es die Entwicklung der Nutzerfreundlichkeit für lokale Gemeinden. Während kleinere Städte eher auf die naheliegenden Aufgaben wie Wegweisung und Imageaufbau setzen, erweitern größere Städte den Einsatzbereich von Digital Signage, um smarte Funktionen zu integrieren und die Nachhaltigkeitsagenda voranzutreiben.

Nur Digital Signage reicht nicht

Die zunehmende Sichtbarkeit und Bedeutung digitaler Netzwerke wird zu einer verstärkten Prüfung sowohl der Rendite als auch der Nachhaltigkeitsbewertungen führen.

Vergleichen wir die Diskussion um smarte Städte mit energieeffizienten Digital Signage-Projekten im Einzelhandel und der Unternehmenskommunikation, glaube ich, dass der Fokus auf Funktionalität allein nicht ausreichen wird, um langfristige Unterstützung politischer Entscheidungsträger und der Öffentlichkeit für den Ausbau digitaler Netzwerke zu sichern – und hier sprechen wir nicht einmal von DooH, das noch einmal deutlich stärker in der Kritik steht.

Signage-Netzwerke in Städten müssen verstärkt Green Signage-Aspekte berücksichtigen, um behördliche und öffentliche Widerstände gegen eine weitere Expansion zu vermeiden.

Wie meine Reise gezeigt hat, wird die Lernkurve von kleineren zu größeren Städten verlaufen. Unabhängig davon, wie eine Stadt und ihr Screen-Netzwerk aussieht und wo man sich in Europa befindet: Digital Signage in und für Städte sollte immer mehr sein als nur ein hübsches Werbeschild – es sollte klare strategische und nachhaltige Ziele verfolgen.

Green Signage und CSRD: Die Pflicht zum Bericht