Eine große MicroLED als Centerpiece, lange Holztische für die Produktpräsentation und an den Wänden die Themenecken für die Untermarken Apple Music, Apple Health und Apple TV. Keine Kasse, dafür reichlich Mitarbeiter auf der Fläche. So sieht beinahe jeder der rund 500 Apple Stores weltweit von innen aus.
Dieses Store-Konzept hat sich Apple über die letzten 20 Jahre mit Erfolg aufgebaut. Optik und Costumer Journey mit hohem Wiedererkennungswert. Für seine Flagshipfilialen geht Apple deshalb einen anderen Weg: Die Architektur des Gebäudes rückt in den Vordergrund. Dafür suchte Apple in mehreren Metropolen historische Gebäude mit ikonischer Architektur aus.
Flagshipstore im ältesten Tonfilmkino LAs
In Downtown Los Angeles renovierte der Tech-Gigant das Tower Theater für einen seiner zwei Vorzeigestores in der Stadt. Das Theater ist einer der zwölf Filmpaläste, die um die Goldenen Zwanziger im Broadway-Distrikt entstanden. Im Tower wurden ursprünglich die ersten Tonfilme in LA gezeigt. Seit der Schließung 1988 aber stand das vom berühmten Theaterarchitekten S. Charles Lee entworfene Gebäude leer.
Apple konnte es sich leisten, das Gebäude vor und während der Pandemie rundum zu sanieren und in seinen wohl ästhetischsten Store zu verwandeln:
Im alten Kinosaal stehen jetzt iPhones, iPads und Macbooks auf langen Holztischen. Wo die Kinoleinwand war, läuft jetzt die iPhone-16-Promotion auf einer MicroLED-Wand. Aus den Balkonen wurde ein Auditorium, wo Apple Veranstaltungen für seine Community hostet oder die Besucher einfach chillen lässt. Die Außenfassade und die Innenarchitektur aber wurden originalgetreu restauriert.
Diesen Ansatz, über ein historisches Gebäude seinem Store ein Gesicht zu verleihen, ging Apple bereits in der Via del Corso in Rom, wo man einen alten Palazzo in ein Paradies für Apple-Fans verwandelte.
Spieglein, Spieglein an der Wand
Einen ganz anderen Ansatz ging Apple in seinem zweiten Flagshipstore von LA: im Outdoor-Shoppingcenter The Grove in der Beverly-Fairfax-Gegend. Hier gab es konnte Apple nicht mit historischer Architektur arbeiten. Weil die Location aber so hochfrequentiert ist, ließ das Unternehmen hier auf andere Weise etwas besonderes entstehen: Man verspiegelte die komplette Decke und arrangierte um die Holztische 16 Feigenbäume – und fertig ist eine neue Store-Optik, ohne die Grundelemente zu verändern.