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Kommentar

Nicht zu spät zur DooH-Party kommen

Bauer Media übernimmt Clear Channel Nordeuropa mit 16.000 Displays und Ströer testet den Verkauf des (D)ooH-Kerngeschäfts an Investoren. Für Investoren ist DooH äußerst attraktiv geworden - was sind die Gründe? Ein invidis-Kommentar
invidis Consulting Kommentar (Foto: Maarten Schuth/invidis)
invidis Consulting Kommentar (Foto: Maarten Schuth/invidis)

Im Werbemarkt kriselt es gewaltig: Print verliert seit Jahren massiv an Reichweite, TV schwächelt insbesondere bei jungen Zielgruppen und der Hype um Online, Video und Social Media ebbt ab – viele Kanäle sind einfach zu teuer und uneffektiv geworden. Der Hoffnungsschimmer für die Massenmedien ist nun DooH. Aber was macht DooH so attraktiv?

  • Digital-Out-of-Home-Screens – Displays, Projektion und auch LED – liegen im Trend. Sie sind im öffentlichen Raum nicht übersehbar und ermöglichen Werbetreibenden den großen Auftritt mit Bewegtbild im frequenzstarken Umfeld.
  • Kaum ein Kanal wächst so schnell wie DooH – mehr als 20 Prozent Umsatzwachstum im vergangenen Jahr. DooH-Netzwerke sind nach Jahren der Aufbauinvestitionen jetzt meistens national verfügbar und bieten sehr viel verfügbares Werbeinventar. Nicht nur mit hohen Margen direkt buchbar, sondern auch programmatisch – damit lassen sich Kampagnen fast in Real Time Display- und Zeitpunktgenau aussteuern.
  • Third-Party-Daten aus vielen Quellen ermöglichen eine präzise Kampagnenplanung – die Erfolgsfaktoren von Online und Social Media greifen jetzt auch bei DooH. Auch hat DooH die erste „Wild-West-Zeit“ bei Programmatic überstanden – Wertschöpfung, Rollen, Anbieter und Geschäftsmodelle etablieren sich.
  • Last but not least profitiert DooH vom Hype um Retail Media – Amazon und Walmart erzielen Dutzende von Milliarden USD Retail-Media-Umsatz jährlich und lösen im Markt die Angst aus, zu spät zum Spiel zu kommen (FOMO – Fear Of Missing Out). Auch wenn bisher mehr als 90 Prozent der Retail-Media-Umsätze online und nicht instore erzielt werden, ist für Einzelhandelsunternehmen die Marge von Retail Media immens im Vergleich zum Kerngeschäft. Media Owner und Agenturen wollen ebenfalls ein Stück vom Kuchen.

Der Ausblick für DooH war wohl noch nie besser, und strategische sowie Finanz-Investoren sehen jetzt einen guten Zeitpunkt, um einzusteigen. Die ersten Tage des neuen Jahres sind wohl nur ein Vorzeichen für eine aktive M&A-Periode.

DooH in Peking (Foto: invidis)
DooH in Peking (Foto: invidis)