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invidis Kommentar

Sehnsucht Nordamerika

Ohne Zweifel ist Nordamerika der größte Digital Signage-Markt weltweit. Hier sind Digital Signage-Rollouts größer als irgendwo anders in der westlichen Welt. Doch auch die Herausforderungen sind in der Praxis größer, als es vermeintlich von außen erscheint. Denn die USA hat 50 Bundesstaaten mit unterschiedlichen Arbeitsregulierungen, geprägt von starken Gewerkschaften. Von Europa aus können Projekte hier nicht realisiert werden, geschweige denn neue US-Kunden gewonnen werden.
New York City Skyline (Foto: Florian Wehde/Unsplash)
New York City Skyline (Foto: Florian Wehde/Unsplash)

Es steht deshalb auf der Wunschliste der meisten Digital Signage-Anbieter: eine Dependance in den USA. Nicht nur für den Rollout, sondern um Kunden zu gewinnen. Trison erhält mit der Übernahme des Full-Service Integrators Zero-In nun vollen Zugriff auf Kreativ-, Technik- und Projektmanagementkompetenzen in den USA.

Zero-In: Trison übernimmt USA-Integrator

Einen Schritt, den auch die Wettbewerber in der Branche suchen – egal ob Integratoren oder Software-Anbieter. Ein Fuß im amerikanischen Markt – der eigentlich 12 große Metropolregionen an beiden Küsten und dazwischen sowie über 200 kleinere Regionen plus Kanada umfasst – wird als Pflichtprogramm gesehen. Insbesondere seit der Wiederwahl von Donald Trump spüren viele große Digital Signage-Anbieter zusätzlichen Druck, mit eigenen Tochtergesellschaften in den USA vertreten zu sein.

Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt von eigenen Dependancen in Nordamerika sind höhere Unternehmensbewertungen. Unternehmen mit US-Geschäft und US-Töchter haben eine andere Sichtbarkeit bei Finanzinvestoren.

Jenseits der globalen Marken und Flagship Stores ist Amerika oft noch Digital Signage-Entwicklungsland

Doch der Digital Signage-Markt in Nordamerika wird nicht dominiert von immersiven Flagshipstores und AI-Signage. Das Digital Signage Brot- und Buttergeschäft in Nordamerika ist oft weniger datengetrieben als in Europa. Retail Media Networks sind weniger sophisticated – der Rückstand liegt laut amerikanischen Experten bei 3 Jahren im Vergleich zu Nordeuropa, UK und der DACH-Region.

Viel Potenzial, das von erfahrenen europäischen Digital Signage-Anbietern gehoben werden kann. Aber die amerikanische Konkurrenz schläft nicht und wartet nicht auf neue internationale Wettbewerber. Es wird interessant zu beobachten, wie Trison & Co. zukünftig auch lokale Kunden jenseits des Nordatlantik gewinnen können.