Als einer der größten deutschen Digital Signage-Integratoren ist Heinekingmedia im Education-Bereich besonders stark aufgestellt. Die Software- und Hardwarelösungen, vor allem das Digitale Schwarze Brett und die Digitale Tafel, kommen in rund 11.000 Schulen zum Einsatz.
Eine beeindruckende Zahl, doch weit unter dem, was möglich und nötig ist für ein modernes Schulsystem. „Das Thema Bildung wird eine gravierende Rolle spielen“, betont Heike Discher im Hinblick auf die allumfassende digitale Transformation. Sie ist seit August 2024 Geschäftsführerin bei Heinekingmedia und Teil eines erneuerten Führungsteams, welchem auch Wilfried Tollet seit März 2024 als CSO angehört.
50 Prozent Potenzial
Das Potenzial im Education-Markt ist auf jeden Fall sehr hoch. Denn die Schulen sind noch weit von einer kompletten digitalen Ausstattung entfernt. „Es gibt Schätzungen im Markt, die von 50 Prozent oder darunter ausgehen“, sagt die Heinekingmedia-Geschäftsführerin. Zudem gebe es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Schularten.
Doch im Moment, Stand April 2025, läuft das Thema mit angezogener Handbremse: Denn für einen Ausbau der digitalen Bildung muss eine politische Entscheidung her – und die Koalitionsverhandlungen lassen zum Thema Bildung noch keine zukunftsweisenden und nachhaltigen Beschlüsse erkennen. Denn eines ist klar: Digitalisierung kostet Geld. „Der Bildungsbereich wartet händeringend auf den Digitalpakt 2.0“, betont Heike Discher.
Was ist der Digitalpakt 2.0?
Der Digitalpakt 2.0 wurde Ende 2024 zwischen Bund und Ländern vereinbart. Er baut auf dem vorherigen Digitalpakt Schule auf, der 2019 gestartet wurde. Beide verfolgen das Ziel, die digitale Bildungsinfrastruktur in Deutschland weiter auszubauen und nachhaltig zu nutzen. Neben dem Ausbau der digitalen Infrastruktur, wie interaktive Digitale Whiteboards in Klassenzimmern und Digital Signage in Schulen, sollen die digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung und die Lehrerfortbildung gefördert werden. Insgesamt sieht der Digitalpakt 2.0 fünf Milliarden Euro für die nächsten sechs Jahre vor.
Um der Digitalisierung einen entscheidenden Schub zu geben, müsse der nächste Digitalpakt Schule mindestens das Niveau des ersten Pakets – also rund 6,5 Milliarden Euro – erreichen, sagt Heike Discher. Zudem sollte man zukünftig Schulungen und Serviceverträge mitdenken – ebenso wie Ersatz-Anschaffungen, denn viele Screens in Klassenzimmern haben das Ende des Produktlebenszyklus schon erreicht.
B2B als Wachstumsmarkt
Heinekingmedia sei auf jeden Fall bereit, zu liefern. Doch nur die Hände in den Schoß legen und warten ist nicht angesagt. Denn auch im B2B-Sektor ist Heinekingmedia gut vertreten; 23.000 Systeme sind hier in Deutschland installiert. Noch macht Education rund 80 Prozent des Geschäfts aus, doch der Integrator will den Corporate-Anteil deutlich ausbauen.
Hierfür wurde die Business-Solutions-Marke Bemotive ins Leben gerufen, die im April 2024 ihren erfolgreichen Launch feierte. Das aktuelle Highend Display-Modell C10, eignet sich sowohl für den Corporate- als auch für den Bildungssektor. Mit DSB-Elements bietet Heinekingmedia auch eine eigene CMS-Plattform an.
Mit Partnern zum Erfolg
Zudem hat Heinekingmedia begonnen, ein Channel-Geschäft aufzubauen. „Wir wollen verschiedene Betriebswege gehen, der Markt ist dafür breit genug“, sagt Heike Discher. Das Partnerprogramm mit dem Namen Synergy bietet Fachhändlern die Möglichkeit, sich über ein dreistufiges Verfahren als Authorized Partner für die Produktpalette im Corporate- oder Bildungsbereich des Komplettanbieters zu zertifizieren. Derzeit umfasst der Partnerpool 17 Unternehmen, langfristig peilt Heinekingmedia rund 120 Partner an.
Somit will sich der Integrator neben der Bildung vielseitig aufstellen. Auch der Retail-Sektor bietet für Heinekingmedia Potenzial. Mit der Tochter Dooh.eu ist zudem ein Standbein der Außenwerbung vorhanden, die zweite Tochter J. Klausner bietet Zugang zum österreichischen Markt.
Die Beteiligung am Software-Entwicklungsunternehmen Bentimento gewährt außerdem Zugang zu einer Workshop-Software, die im Corporate-Bereich echte Mehrwerte schaffen kann. Für den Education-Bereich wird die Entwicklung einer eigenen Lernplattform weiter forciert. In die Breite gehen und gleichzeitig die Synergie-Effekte nutzen – so soll Wachstum geschaffen werden.