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A2A und MCP

Neue AI-Standards für Digital Signage

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz wälzt ganze Branchen um. Nun könnten zwei neue Standards die Implementierung von AI in Digital Signage-Ökosysteme erleichtern.
AI und Digital Signage - zwei neue Standards sollen die Verbindung stärken. (Foto: invidis)
AI und Digital Signage – zwei neue Standards sollen die Verbindung stärken. (Foto: invidis)

Jüngste Ankündigungen von Google, Amazon, Microsoft, Cisco oder Salesforce zu Agent-to-Agent-Protokollen (A2A) und modularen Kommunikationsprotokollen (MCPs) signalisieren einen entscheidenden Wandel in der Art und Weise, wie sich künstliche Intelligenz mit anderen Systemen verbindet. Diese offenen Standards – von einigen als „USB-Anschlüsse für AI“ bezeichnet – versprechen Plug-and-Play-Kompatibilität zwischen AI-Agenten, -Tools und -Diensten, ähnlich wie der Anschluss eines Displays oder Stromkabels an einen USB-C-Anschluss.

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Die gute Nachricht für Digital Signage-Entwickler: Es wird erwartet, dass diese offenen, standardisierten Protokolle die Entwicklung und Integration von AI-Agenten rationalisieren werden. In Branchen wie Digital Signage, in denen viele Softwareanbieter aufgrund begrenzter Ressourcen oder technischer Unbeständigkeit immer noch Schwierigkeiten haben, eigene AI-Lösungen zu entwickeln, bietet dies einen entscheidenden Weg nach vorne.

Auswirkungen für Digital Signage

Für Digital Signage-Software-Anbieter könnte das Aufkommen von A2A und MCPs eine entscheidende Veränderung bedeuten:

  • Vereinfachte AI-Integration: Anbieter müssen nicht mehr jede KI-Funktion von Grund auf neu entwickeln. Stattdessen können sie KI-Dienste von Drittanbietern – wie Übersetzungstools oder Sprachschnittstellen – integrieren, so wie sie sich bereits auf Microservices in der Cloud verlassen. Die Standardisierung macht es auch einfacher, zwischen KI-Anbietern zu wechseln, wenn sich die Landschaft weiterentwickelt.
  • Öffnung der CMS-Funktionalität: MCPs ermöglichen es Digital Signage-CMS, sich nahtlos mit externen AI-Anwendungen zu verbinden. Dies ist ein bedeutender Vorteil für Agenturen und Partner, die maßgeschneiderte Benutzeroberflächen erstellen oder Signage mithilfe von AI in umfassendere Kunden-Workflows integrieren möchten. Außerdem sind CMS-Plattformen mit API-First-Designs älteren Systemen voraus, die für jede Integration eine eigene Programmierung benötigen.

Strategische Überlegungen

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheinen MCPs für Digital Signage relevanter zu sein als vollständig agentenbasierte A2A-Ansätze, da die unmittelbare Nachfrage nach Prozessautomatisierung besteht. Dennoch wird die technische Standardisierung wahrscheinlich neue Geschäftsmodelle hervorbringen. Die herkömmliche Lizenzierung könnte einer verbrauchs- oder tokenbasierten Abrechnung weichen, wodurch skalierte AI-Anwendungen möglicherweise teurer werden, während sich gleichzeitig neue Monetarisierungsmöglichkeiten durch modulare Dienste eröffnen.

Während das KI-Ökosystem reift, werden Protokolle wie MCP eine wichtige Rolle dabei spielen, Digital Signage-Plattformen agil, flexibel und skalierbar zu machen.

Wofür stehen die Abkürzungen?

A2A = Agent-to-Agent, ein Protokoll, das ursprünglich von Google entwickelt wurde, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Agenten zu koordinieren. Der Standard wird heute von der Linux Foundation verwaltet und von mehr als 100 Unternehmen unterstützt, darunter Schwergewichte wie Amazon Web Services, Cisco, Microsoft, Salesforce, SAP und Servicenow.

MCP = Model Context Protocol, ein von Anthropic betriebenes Open-Source-Projekt, das es Benutzern ermöglicht, komplexe Arbeitsabläufe auf der Grundlage von LLMs (Large Language Models) aufzubauen. MCPs standardisieren die Art und Weise, wie LLMs auf Daten, Tools und andere Ressourcen zugreifen können.

A2A und MCP ergänzen sich.