Wer mit Chris Riegel spricht, kann sich eines sicher sein: Der Mann hält sich mit seiner Meinung nicht zurück und hält wenig von der etablierten Rollenverteilung der Digital Signage-Branche. Sein größter Move bisher war der Kauf einer stillgelegten Chipfabrik in Eugene, Orgeon. Dort soll in den nächsten 18-24 Monate die Produktion von „Next-Gen-Displays auf MicroLED-Basis“ anlaufen.
„Next-Gen-Displays the world has not seen before“
Chris Riegel setzt seit dem Kauf der Chipfabrik so konsequent wie kein anderer Anbieter auf MicroLED. Dafür investiert Stratacache laut eigenen Angaben mehr als 1 Milliarde US-Dollar in Produktionstechnologien und kooperiert mit innovativen Tech-Schmieden. „Das Tempo von Forschung und Entwicklung in den vergangenen 18 bis 24 Monaten hat enorme Menge an Innovationen im gesamten Tech-Stack hervorgebracht – am deutlichsten bei AI, aber auch bei MicroLED,“ so Chris Riegel zu invidis.
Stratacache sieht seine große Chance in der Entwicklung ganz neue Formfaktoren und Touchpoint-Konzepte für Digital Signage und Retail Media. „Wir werden Retail-Displays entwickeln, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat.“ Wirklich verraten will Chris Riegel die Screen-Revolution noch nicht. Nur so viel: „Wir arbeiten an vollständig energieautarken Displays auf Basis von MicroLED.“
Geringe Auswirkungen der Zölle
Beim Thema Zölle sieht Chris Riegel keine langfristige negative Auswirkungen auf die Nachfrage nach Digital Signage. Auch wenn einige Projekte sich verzögern: Laut dem CEO werden Zölle um die 20 Prozent mittelfristig die Grundlagen des Geschäfts nicht verändern. „Wir werden im Laufe des Jahres fünf Millionen Screens betreiben oder verwalten und erstmals über eine Milliarde US-Dollar Umsatz erzielen.“ Wachstumstreiber ist Retail Media – die Hälfte des Umsatzes im laufenden Jahr erzielt Stratacache damit bereits; 2026 sollen es schon 70 Prozent sein.
Mit kontrollierten Risiken den Retail Media-Markt erobern
Bei Retail Media bleibt sich Chris Riegel treu und geht bewusst einen anderen Weg wie der Wettbewerb: „Einzelhandelsunternehmen hassen es, für irgendetwas zu bezahlen“ – deshalb stellt Stratacache die gesamte Hardware, Software und den Betrieb auf eigenes Risiko den Händlern zur Verfügung. Im Gegenzug erhält Stratacache einen höheren Anteil am Retail-Media-Umsatz.
Insbesondere in Europa konnte Stratacache laut Chris Riegel einige große Retail Media-Projekte gewinnen, die in naher Zukunft gemeinsam bekannt gemacht werden sollen.
Generell ist Stratacache mit der Marktentwicklung in Europa sehr zufrieden. „Die Geschäftsentwicklung in Europa ist sehr positiv. In Lateinamerika und Asien läuft die Nachfrage nach Digital Signage und Retail Media dagegen unruhiger.“ Aber bei Stratacache blickt man positiv auf das laufende Jahr. Allein die bereits vorhandenen Aufträge würden eine Milliarde US-Dollar überschreiten.“
In fünf Jahren will Chris Riegel 20 Millionen Geräte verwalten und fünf Milliarden US-Dollar Jahresumsatz erzielen. Primär mit Retail Media und den „Next-Gen-Displays“ aus Oregon.