Die Verwirrung, dass Google in den CMS-Markt eintreten könnte, rührt von Feltboard her. Feltboard ist eine Experience Management Platform (XMS), die vom Live-Entertainment-Spezialisten Tait entwickelt wurde. Ursprünglich für hochkomplexe Bühnenumgebungen konzipiert – etwa Taylor Swifts Stadiontourneen, digitale Installationen der Nasa oder den Google-Campus in New York – ist Feltboard eine maßgeschneiderte Lösung für immersive Großproduktionen.
Das XMS optimiert das Content-Management und die Steuerung von Ausstellungen in komplexen Bühnenszenarien. Es handelt sich dabei nicht um ein herkömmliches CMS und schon gar nicht um eine Lösung für Mainstream-Digital Signage. Googles Beteiligung beschränkt sich auf die Genehmigung der Nutzung für ausgewählte Unternehmenskunden, nicht auf Entwicklung oder Vertrieb der Software.
Warum die CMS-Branche nicht in Panik geraten muss
Googles Fokus im Digital Signage-Bereich liegt weiterhin auf ChromeOS und dem Chromium-Browser-Framework – Tools für die Infrastruktur, aber nicht das Content-Management von Digital Signage. Der Unterschied ist entscheidend. Die Stärke des CMS-Ökosystems liegt in unabhängigen Softwareentwicklern (ISVs) und Integratoren, die Plattformen für den Einzelhandel, Unternehmensumgebungen und öffentliche Einrichtungen entwickeln. Sie kennen die spezifischen Anforderungen von Signage-Netzwerken – von Fernverwaltung bis Player-Kompatibilität – und liefern Lösungen, die skalierbar sind, ohne übertechnisiert zu wirken.
Kurz gesagt: Feltboard ist ein Nischenprodukt für einen klar definierten Anwendungsfall, keine Bedrohung für die CMS-Branche. Vielmehr sollte die Branche diesen Moment nutzen, um ihren Wert zu unterstreichen: Agilität und Spezialisierung. Google mag allgegenwärtig sein, doch in diesem Fall ist der Software-Riese nicht hier, um zu konkurrieren.