Anzeige
Xplace-Muttergesellschaft

JD.com plant Ceconomy-Übernahme  

Der chinesische Onlinehändler JD.com legt ein Übernahmeangebot für Ceconomy – die Muttergesellschaft von Mediamarktsaturn und dem Göttinger Digital Signage Integrator Xplace – vor. Was bedeutet das für den Elektronikhändler und für Xplace?
JD.com plant Mehrheitsbeteiligung an Ceconomy (Foto: invidis)
JD.com plant Mehrheitsbeteiligung an Ceconomy (Foto: invidis)

Das knuffige JD.com-Maskottchen wird voraussichtliche nicht so schnell die Logos von Mediamarkt und Saturn ersetzen, aber der 159 Milliarden US-Dollar (137 Mrd. Euro) große chinesische Onlinehändler plant eine Mehrheitsbeteiligung an Ceconomy, der Mutter von Mediamarktsaturn. Convergenta, die Beteiligungsgesellschaft der Mediamarkt-Gründerfamilie Kellerhals, wird einen Anteil von rund 25 Prozent an Ceconomy behalten.

JD.com will mit der Mehrheitsbeteiligung zu einer führenden Omnichannel-Plattform für Consumer Electronics in Europa werden und die Abhängigkeit von chinesischen Heimatmarkt reduzieren.

Der Düsseldorfer Konzern Ceconomy betreibt mehr als 1.000 Mediamarkt- und Saturn-Elektronikgeschäfte mit signifikantem Onlinegeschäft und ist Eigentümer des Göttinger Digital Signage-Integrators Xplace. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Ceconomy circa 22 Milliarden Euro Umsatz.

JD Zentrale in Peking (Foto: JD)
JD.com-Zentrale in Peking (Foto: JD)

Was wird aus Xplace?

Mit der Übernahme der Mehrheit an Cecomony wird JD.com dabei unterstützen, die Digitalisierung des Kerngeschäfts voranzutreiben und insbesondere die Logistiknetzwerke und das Lieferkettenmanagement zu verbessern. Das Digital Signage-Tochterunternehmen Xplace spielt bei der Übernahme sicherlich keine strategische Rolle.

In den letzten Jahren war es relativ ruhig geworden um den Göttinger Digital Signage-Spezialisten. Das Unternehmen ist seit mehr als 15 Jahren der Digital Signage-Spezialist von Mediamarkt und Saturn und seit einigen Jahren auch ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von Ceconomy. Externe Kunden spielten keine sonderlich große Rolle mehr, auch wenn in der letzten Zeit wieder mehr Aktivitäten wahrgenommen werden.

Besondere Aufmerksamkeit erzielte Xplace mit dem damals weltweit größten ESL-Rollout und vielen smarten Digital Signage Instore-Konzepten auf ausgestellten Notebooks und TVs.

Ceconomy hat insbesondere in letzter Zeit einen großen Fokus auf Shopping-Experiences in den renovierten Stores gelegt. Digitale Touchpoint-Konzepte sind in Comsumer-Electroncis-Stores besonders komplex, da Retailer-Screens mit Shop-in-Shop-Screens von Herstellern sowie hunderten von Displays von ausgestellten TVs koordiniert werden müssen. Das klappt in der Praxis mal besser, mal schlechter – aber Mediamarkt und Saturn zusammen mit Xplace haben den Spagat am besten gemanagt.

Es bleibt abzuwarten ob Xplace wieder vermehrt Projekte außerhalb von Ceconomy anstrebt – wie zum Beispiel den Zukunftsraum Kiel – oder den Fokus allein auf die Schwestergesellschaften legt. Mit JD.com erhält Ceconomy einen neuen chinesischen Hauptgesellschafter, der als Digital-First Konzern sicherlich auf mehr als auf weniger Instore Digital Signage setzt. Auch soll das bestehende Ceconomy Retail-Media-Geschäft – ca 45. Mio Euro – noch weiter auf Instore ausgeweitet werden.

Anzeige