Vor fünf Jahren war Bütema aus Bietigheim-Bissingen noch hauptsächlich für mobile ERP-Systeme bekannt. Heute entfällt bereits fast die Hälfte des Umsatzes auf Digital Signage – ein Wandel, der nicht zuletzt durch die Übernahme des Digital Signage-Anbieters Wedeko und die wachsende Nachfrage nach Managed Signage vorangetrieben wurde.
Der Ansatz „alles aus einer Hand“ liegt bei Bütema im Blut: Das Unternehmen ist fester Digitalisierungspartner für Kunden wie Galeria. Seit Jahren werden nicht nur Hardware und Software-Lizenzen verkauft, sondern auch Screens im Managed-Services-Modell vermietet. Nun geht Bütema mit der Gründung einer eigenen Inhouse-Content-Agentur den nächsten Schritt in Richtung Full-Service-Anbieter.
„Wir wollten das Thema schon vor fünf, sechs Jahren angehen“, sagt Lutz Hollmann-Raabe, CEO von Bütema. „Der Aufkauf von Wedeko hat dazu geführt, dass wir eine Vielzahl von Kunden mit Content-Bedarf haben. Und der Zeitgeist sagt: „Digital Signage funktioniert nur noch im 360-Grad-Ansatz.“
Konsolidierung mit Wedeko
Mit Wedeko konnte Bütema nicht nur seinen Kundenstamm um mittelständische Betriebe und Kommunen erweitern, sondern holte sich auch ein erfahrenes Team von Content-Experten ins Haus. So entstand die Basis für die neue Inhouse-Agentur, die Kunden mit regelmäßigem oder längerfristigem Content-Bedarf direkt betreut. Die profitieren dann von Bütemas technischer Systemkenntnis, kurzen Abstimmungswegen und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.
Neue Stellen mussten dafür nicht geschaffen werden. Das Know-how und die Kapazitäten kamen mit Wedekos Marketingteam ins Unternehmen. Durch die Zusammenführung mit dem bestehenden Bütema-Marketing wurden Ressourcen frei, sodass nun drei Mitarbeitende fest für die Content-Erstellung tätig sind.
Bereit für weitere Übernahmen
Auch wenn Bütema derzeit nicht aktiv nach weiteren Akquisitionen sucht, schließt Lutz Hollmann-Raabe künftige Übernahmen nicht aus: „Wenn uns ein passendes Objekt vor die Flinte kommt, kann es gut sein, dass wir in den nächsten 24 Monaten nochmal einen Vollzug vermelden.“
Mit derzeit rund 100 Mitarbeitenden – doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren – sieht sich Bütema gut aufgestellt, um weiteres Wachstum zu stemmen. Das Unternehmen betreibt rund 15.000 Digital-Signage-Touchpoints über sein eigenes CMS, darunter etwa 2.500 Screens, die im Managed-Service-Modell an Einzelhandelskunden vermietet sind.
Retail-Media-Ausbau geht voran
Besonders im Bereich Retail Media erwartet Lutz Hollmann-Raabe starkes Wachstum. Er rechnet damit, dass in den kommenden zwei Jahren europaweit rund 5.000 zusätzliche Instore-Screens hinzukommen werden. Den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sieht er weiterhin als investitionsfreudiges Segment. Doch auch bei Bäckereien, Fleischereien und Quick-Service-Restaurants beobachtet Bütema einen klaren Digitalisierungsschub.
Im Fashion- und Lifestyle-Sektor zeigt sich die Lage dagegen komplexer: Viele Händler agieren hier weiterhin vorsichtig. Insgesamt stützt sich Bütema auf eine breite und stabile Kundenbasis, die inzwischen über den Einzelhandel hinausreicht, und auf kontinuierliche Einnahmen aus Software und Service.
„Wir sind jetzt in allen Bereichen von Hospitality über Kommunen hin zum Einzelhandel aktiv“, fasst Lutz Hollmann-Raabe zusammen. „Jedes weitere Vertical, das wir integrieren, können wir eigentlich recht schnell bedienen.“


