Die Deutsche Bahn hat einen neuen Zug vorgestellt: den ICE L. Dabei handelt es sich um den ersten Hochgeschwindigkeitszug in Deutschland mit einem stufenlosen Einstieg.
Die vom spanischen Hersteller Talgo gebauten Züge wurden dabei vor allem im Hinblick auf den Passagierkomfort gestaltet. Bei der Entwicklung waren laut der Bahn rund 1.600 Testpersonen beteiligt.
Der invidis Display-Check
Display-technisch fällt die Innovations-Bilanz auf den ersten Blick nüchtern aus. Im Gegensatz zur neuen, unter anderem auf der IAA Mobility gezeigten Münchner S-Bahn sind keine größeren Screens geplant. Die vom gewohnten ICE gewohnten Überkopf-Displays sind wieder dabei – und hier zeigt sich dann doch eine Art Neuerung. Denn der ICE L soll vor allem die arg in die Jahre gekommenen ICs ersetzen, womit die Display-Bilanz der Deutschen Bahn dann doch deutlich steigen wird.
Immerhin verfügt das Board-Bistro nun über zwei hochformatige Screens, auf dem höchstwahrscheinlich das Menu beworben werden soll. Hier wird es, wie so oft, stark auf den Content ankommen, wenn man die Wirksamkeit des Displays einschätzen soll.
Wie sieht der neue ICE L aus?
Neben den klassischen ICE-Farben außen fällt der Zug vor allem durch sein neues Innenleben auf. Hier einige Neuerungen und Eigenschaften des neuen ICE L:
- Der ICE L besteht aus einer Lok und 17 Wagen. Insgesamt ist er 256 Meter lang.
- Die Höchstgeschwindigkeit des Zuges beträgt 230 Kilometer pro Stunde.
- Das Innenraumdesign mit neuen Farben und Materialien soll zusammen mit den kürzeren Wagen im ICE L ein wohnliches Raumgefühl erzeugen.
- Der neue ICE L verfügt zudem über eine tageszeitabhängige Lichtsteuerung.
- Alle 562 Sitze sind mit Steckdosen ausgestattet, die Reihensitze verfügen außerdem über Klapptische und Tablethalter.
- Die Fensterscheiben des ICE L lassen Mobilfunksignale über Repeater in das Wageninnere. Das soll den Mobilfunkempfang im Zug deutlich verbessern.
- Die Reservierungsanzeigen verfügen nun über farbige LED-Leuchten, die auf einen Blick über reservierte und freie Sitzplätze informieren.
- Im Zug gibt es Rollstuhlplätze mit höhenverstellbaren Tischen sowie einen Familienbereich mit insgesamt 46 Plätzen sowie ein Kleinkindabteil mit 9 Plätzen.
- Impressionen des ICE L (Foto: Deutsche Bahn/Oliver Lang)
- Impressionen des ICE L (Foto: Deutsche Bahn/Pablo Castagnola)
- Impressionen des ICE L (Foto: Deutsche Bahn/Dirk Wittmann)
- Impressionen des ICE L (Foto: Deutsche Bahn/Pablo Castagnola)
- Impressionen des ICE L (Foto: Deutsche Bahn/Pablo Castagnola)
- Impressionen des ICE L (Foto: Deutsche Bahn/Dirk Wittmann)
Wo fährt der ICE L?
Der ICE L wird ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 zunächst schrittweise innerdeutsch eingesetzt. Die ersten Fahrten finden zwischen Berlin und Köln statt. Ab 1. Mai 2026 wird der ICE L zwischen Berlin, Hamburg und Westerland auf Sylt und damit erstmals auf einer touristischen Verbindung fahren. Ab 11. Juli erfolgt dann der Einsatz auf weiteren touristischen Verbindungen von Frankfurt am Main über Gießen sowie von Köln über Münster nach Westerland. Von Dortmund nach Oberstdorf ist ebenfalls eine Strecke geplant. Perspektivisch soll der Zug auch nach Amsterdam, Kopenhagen und Wien fahren.
