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Neustart in Kalifornien

Die DSE auf neuen Wegen

San Diego | Die DSE galt lange als US-Treffpunkt der Digital Signage-Branche. Dieses Jahr wurde das Konzept auf Konferenz plus Messe umgekrempelt – 400 Teilnehmer kamen, doch die großen Hardware-Hersteller blieben der Veranstaltung fern.
DSE 2025 in San Diego (Foto: invidis)
DSE 2025 in San Diego (Foto: invidis)

Nach mehr als einem Jahrzehnt in Las Vegas wagten die Organisatoren der Digital Signage Experience (DSE) einen mutigen Schritt: Sie starteten die Veranstaltung als eigenständige Konferenz in Südkalifornien neu. Der neue Standort und das überarbeitete Konzept zogen rund 400 Teilnehmer an – darunter Integratoren, Softwareanbieter und Digitalagenturen. Auffällig war jedoch die Abwesenheit der großen Display- und Hardwarehersteller.

San Diego zeigte sich während der DSE diese Woche von seiner besten Seite. Die Teilnehmer trafen inmitten einer Spätsommer-Hitzewelle zu der 1,5-tägigen Konferenz ein, die eine kompakte Ausstellung mit 40 bis 50 Ausstellern umfasste. Viele der Besucher nutzten das neue Format, darunter Integratoren, Softwareentwickler und Hardware-Spezialisten der zweiten Reihe.

Zurück zu den Wurzeln

Das überarbeitete Konzept zielte darauf ab, die DSE zu ihren Wurzeln zurückzuführen – mit einem starken Fokus auf Endkunden und Agenturen. Obwohl die Ambitionen klar waren, konnte die erste Konferenz in diesem neuen Format das Ziel nur teilweise erreichen. Dennoch fiel das Feedback überwiegend positiv aus: Aussteller und Teilnehmer lobten die Qualität der Besucher, auch wenn die Messe im Vergleich zu früheren Ausgaben eher klein blieb.

Die meisten Präsentationen und Podiumsdiskussionen konzentrierten sich auf Innovationen im Bereich Kundenerfahrung und spiegelten damit den anhaltenden Wandel der Branche hin zu engagementorientierten Strategien wider.

Zölle werfen Schatten auf den Markt

Die eher gedämpfte Stimmung auf der DSE lag weniger an der Veranstaltung selbst als am allgemeinen Wirtschaftsklima. Seit April belasten die US-Zölle den nordamerikanischen Digital-Signage-Sektor erheblich. Die Umsätze gingen im zweiten Quartal um über 10 % zurück, und auch im dritten Quartal sank die Nachfrage weiter. Vor allem stationäre Einzelhändler verschieben geplante Investitionen – ein Trend, den selbst das boomende Segment der Retail-Media-Netzwerke nicht ausgleichen kann.

Eine Geschichte von zwei Veranstaltungen

Für zusätzlichen Kontrast sorgte die gleichzeitig in San Diego stattfindende TwitchCon, die Zehntausende Social-Media-Content-Ersteller anzog. Während die stets gut gelaunten Twitch-Live-Streamer die Stadt dominierten, versammelte sich die Digital-Signage-Community in einer ruhigeren Ecke, um über die Zukunft des Kundenerlebnisses zu diskutieren.

Wie geht es weiter mit der DSE?

Die zentrale Frage bleibt: Markiert der Neustart in San Diego den Beginn eines neuen Kapitels für die DSE, oder war es nur ein Übergangsexperiment? Die Branche schätzt fokussiertes Networking und hochwertige Inhalte – doch reicht das aus, um die großen Akteure zurückzuholen und die frühere Bedeutung der DSE wiederherzustellen?

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