Mitten in der Pandemie, als der Großteil der Digital Signage-Branche mit Kosteneinsparungen und Mitarbeiter-Abbau beschäftigt war, überraschte Stratacache mit einer ungewöhnlichen Meldung: Das von Chris Riegel geführte Unternehmen hatte bei einer Versteigerung eine stillgelegte Microchip-Fabrik in Eugene, Oregon, erworben. Über die Hintergründe berichtete invidis ausführlich.
Nun wartet die Branche auf Neuigkeiten aus der Fabrik. In einem Interview mit dem Radiosender KLCC gab Chris Riegel, CEO von Stratacache und Scala nun einen neuen Zeitplan bekannt: 2026 soll eine Pilotproduktionslinie in Betrieb genommen werden. Der Vollbetrieb ist laut Chris Riegel für 2027 oder 2028 in Planung.
Die Investition ist beträchtlich, und das Unternehmen prüft Möglichkeiten staatlicher Finanzierung im Rahmen von Initiativen wie dem Chips Act, um die Entwicklung zu beschleunigen. Nach Inbetriebnahme soll das Werk rund 400 direkte und ebenso viele indirekte Arbeitsplätze schaffen und einem Standort mit einst 1.400 Beschäftigten neues Leben einhauchen.
Lieferketten weniger abhängig machen
Stratacache erwarb das 111.000 Quadratmeter große Werk, das ursprünglich 1998 von SK Hynix erbaut und 2008 geschlossen wurde, im Jahr 2020 für 6,3 Millionen US-Dollar. Laut Chris Riegel würde heute der Bau einer neuen Fabrik rund fünf Milliarden kosten. Stratacache rechnet für den Umbau und die notwendigen Maschinen mit einer Investition von rund zwei Milliarden Dollar. Ohne Förderung ist so ein Projekt nicht zu stemmen. Riegel verweist auf die Milliardenförderungen der Chipindustrie von asiatischen Staaten und auf die strategische Bedeutung dieses Projekts.
Heute finden rund 95 Prozent der weltweiten Displayproduktion in China statt, wodurch die USA stark von ausländischen Lieferketten abhängig sind. Durch den Aufbau inländischer Produktionskapazitäten will Stratacache die amerikanische Resilienz stärken.
Welche MicroLED-Lösungen zukünftig bei Stratacache in Eugene vom Band rollen, behält Chris Riegel noch für sich. In früheren Gesprächen mit invidis lag der Fokus mehr auf Speziallösungen für AR/MR-Brillen, Automotive und Verteidigung als auf Digital Signage-Lösungen à la „Scala The Wall“.


